Mein Türchen in Zorras Adventskalender: Es gibt Weihnachtsbaum-Torte aus dem Buch „Stelzendorfer Weihnachtszeit“
Der Weihnachtsbaum als Symbol des Festes steht nicht nur in unseren Wohnstuben und auf den Weihnachtsmärkten, er liegt auch als Form in vielen Varianten auf unseren Tellern.
Wie es dazu kam, habe ich hier für dich aufgeschrieben und dir auch gleich ein schönes Rezept für eine essbare Variante mitgebracht. Es stammt aus unserem Buch „Stelzendorfer Weihnachtszeit“, welches wir dieses Jahr herausgebracht haben. Hier im Blog kannst du noch ein bisschen mehr darüber lesen. Und noch viel besser, du kannst jeweils ein Exemplar unserer Bücher hier in Zorras wunderschönem Adventskalender gewinnen.
Warum also der grüne Tannenbaum zum Fest? Der geschmückte Weihnachtsbaum ist zum Symbol des Weihnachtsfestes geworden, weil sich in ihm mehrere starke Bedeutungen bündeln: das immergrüne Leben mitten im Winter, die christliche Deutung als „Paradiesbaum“ und das heimelige Zentrum der Familienfeier. Immergrüne Bäume stehen seit vorchristlicher Zeit für Leben, Fruchtbarkeit und Hoffnung in der dunklen Jahreszeit, weil sie auch im Winter nicht „sterben“. Mit Kerzen bzw. Lichtern geschmückt wird der Baum zudem als Zeichen für Licht und Wärme verstanden, die in der dunkelsten Zeit des Jahres in die Häuser kommen.
Im Christentum wurde der Tannenbaum zunächst als „Paradiesbaum“ gedeutet, der an die biblische Geschichte von Adam und Eva erinnert; daher auch der ursprüngliche Schmuck mit Äpfeln. Später verband man den immergrünen Baum mit dem „ewigen Leben“ und mit Christus als „Licht der Welt“, wodurch er zum eindeutig christlichen Weihnachtssymbol wurde.
Seit dem 19. Jahrhundert steht der geschmückte Baum im Mittelpunkt der häuslichen Weihnachtsfeier, unter ihm liegen die Geschenke, um ihn versammelt sich die Familie. Durch diese starke Verknüpfung mit gemeinsamen Ritualen, Gefühlen von Geborgenheit und der festlichen Atmosphäre wurde der Weihnachtsbaum zum zentralen Symbol des Festes, das sich weltweit verbreitet hat.
Öffentliche Weihnachtsbäume gibt es – je nach Definition – seit dem frühen 16. Jahrhundert. In Riga soll 1510 ein geschmückter Baum auf einem öffentlichen Platz gestanden haben; dieser wird in vielen Darstellungen als frühester belegter „öffentlicher Weihnachtsbaum“ beschrieben. In Weimar, meiner Heimatstadt, stellte der Buchhändler Wilhelm Hoffmann 1815 einen geschmückten Baum auf dem Marktplatz vor dem Cranachhaus auf, um armen Kindern eine Freude zu machen; dieser Baum gilt lokal als erster öffentlicher Weihnachtsbaum in Deutschland.
Im 19. Jahrhundert verbreitete sich der Weihnachtsbaum von adeligen und bürgerlichen Häusern aus immer stärker, sodass Bäume auf Märkten und öffentlichen Plätzen nach und nach zur städtischen Weihnachtstradition wurden. Ab dem 19. Jahrhundert wurden Weihnachtsbäume zu einem Volksbrauch und gleichzeitig zu einem städtischen Symbol; sie standen nun nicht nur in Wohnzimmern, sondern auch prominent auf Plätzen oder vor Regierungsgebäuden.
Der Wettlauf um die schönste Tanne auf dem Weihnachtsmarkt der Stadt beginnt schon im Herbst, wenn die Späher ausziehen um besonders prächtige Bäume in der Umgebung zu finden. Oft sind es in Weimar in den letzten Jahren die gewesen, die vor langer Zeit ganz unbedacht als kleines Bäumchen im Vorgarten gesetzte wurden und jetzt alle Grenzen des Grundstückes zu sprengten drohen. So sind zwei Beteiligte mit der Entscheidung, diesen als Weihnachtsbaum zu spenden, meist sehr zufrieden.
Hier für dich das Rezept aus dem Buch. Meine sehr leckere Weihnachtsbaumtorte hat im Innenleben eine Karamell-Buttercreme mit Zimt und außen die Schokosahne. Du kannst da auch deiner Fantasie freien Lauf lassen. Verwende einfach was dir und deiner Familie am besten schmeckt.
Weihnachtsbaumtorte
Schokosahne
500 ml Süße Sahne
200 g Schokolade, Zartbitter
Schokoböden
70 g Zuckerrübensirup
70 g Zucker
3 Eier, Gr. M
60 ml Öl, neutral
45 ml Wasser
125 g Weizenmehl
2 TL Backpulver
3 TL Kakao
rote Marmelade zum Bestreichen
Marzipanschicht
200 g Marzipanrohmasse
3–5 EL Amaretto
250 ml Vollmilch
2 EL Zucker
50 g Weichweizengrieß
bunte Zuckerperlen als Deko
Die Schlagsahne erhitzen und von der Kochstelle nehmen. Die Schokolade kleinhacken und in der Sahne schmelzen. Möglichst über Nacht kaltstellen.
Ein tiefes Backblech mit Backpapier auslegen. Eier, Sirup und Zucker cremig rühren, anschließend Öl und Wasser unterrühren. Die trockenen Zutaten miteinander vermengen und unter die flüssige Masse heben. Den Teig auf das Backblech geben und bei 180 °C 10–15 Minuten backen. Stäbchenprobe nicht vergessen! Den lauwarmen Boden auf ein Backpapier stürzen und das nun obere Backpapier vorsichtig abziehen.
Für die Füllung das Marzipan mit dem Amaretto geschmeidig rühren, dabei die Likörmenge anpassen. Den Zucker in die Milch geben und beides aufkochen, den Grieß unter Rühren hinzufügen, das Marzipan ebenfalls unterrühren. Die Füllung auf den Schokoboden streichen und kaltstellen.
Inzwischen die Schokosahne mit Sahnesteif steifschlagen und in einen Spritzbeutel mit gezackter Tülle füllen. Eine Schicht roter Marmelade auf das Marzipan streichen. Die Teigplatte in 5 gleichlange, aber unterschiedlich breite Streifen schneiden. Je nachdem, wie groß das Backblech war, sollten jeweils Teile von ca. 3 cm, 5 cm, 8 cm, 11 cm und 14 cm Breite entstehen.
Die einzelnen Teigstreifen auf eine Platte schichten, mit dem breitesten beginnend, bis im Querschnitt die Weihnachtsbaumform entsteht. Der Länge nach von unten nach oben die Schokosahne aufspritzen und den Weihnachtsbaum nach Belieben mit bunten Zuckerkugeln schmücken.
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