Mein großer Tag: Die erste Kardinalschnitte

Eine Woche  absolute Ruhe im Blog. Ihr habt mich vermisst, nehme  ich mal stark an  😉   Ganz faul war ich nicht, aber für den Blog hat es nicht gereicht. Ich habe mich auch bewusst mal ausgeruht, Schlaf nachgeholt, der mit in den letzten Jahren irgendwie verloren gegangen ist. Damit werde ich auch noch eine Weile befasst sein und die Jahreszeit mit den trüben Morgen ist dafür mehr wie geeignet. 


Österreichische Mehlspeisen


Aber dann kommen solche Tage, wie gestern. Ich verspürte so eine Kraft, so einen Tatendrang und ich habe gleich gewusst: Ich bin zu Großem fähig. Das schreit nach einem Projekt, vor dem ich mich schon eine Weile drücke. Kurzer Blick in die Zeitung nach dem Horoskop. Eine Sternekonstellation wirkt sich jetzt positiv auf ihre Gefühlswelt aus. Sie fühlen sich ausgeglichen und unbeschwert. Genau !

Ich treffe also am Vorabend alle Vorbereitungen, prüfe ob alle Zutaten bereit liegen und heute wird der große Tag sein, ich backe meine erste Kardinalschnitte ! Für jemanden wie mich, der so einen Hang zur österreichischen Küche und ihren grandiosen Mehlspeisen hat, wird es Zeit.


Kardinalschnitte


Ausgeschlafen und fröhlich gehe ich früh ans Werk. Eier trennen, Eiweiß schlagen, den Löffel Essig nicht vergessen. Das ist ein Tipp von Bine, die kocht in Österreich und hat mich vor einigen Jahren mit dem Kardinalschnittenvirus infiziert. Dann den Bisquit und alles aufs Blech, wie angeordnet. Das Rezept ist das Eine, die Umsetzung und die Optik das Andere. Ich glaube da kann ich noch nicht punkten. Für eine außerösterreischiche Umsetzung des traditionellen Gebäcks aber wohl noch zu vertreten.

Das Teil aus dem Ofen und schnell vom heißen Backblech gezogen. Der erste Akt ist geschafft. Da gibt es erst einmal Kaffee und ich blättere die Zeitungen durch, die auf dem Tisch liegen. Horoskop von heute sagt: Versuchen sie ihre Erwartungen etwas runterzuschrauben. Dann ist die Chance geringer, dass sie enttäuscht werden. Na prima ! Gut dass ich es nicht vorher gelesen habe. Und mal wieder ein Beispiel dafür, dass man sich eigentlich aus diesen Vorhersagen nicht viel machen sollte.

Das Rezept übernehme ich mit großem Dankeschön von Sabine, vom Blog Bine kocht. Meine einzige kleine Änderung ist das Gelee, dass ist bei mir von Brombeeren und nicht von Ribiseln (Johannisbeeren), wie im Original. Wenn eure Sterne günstig stehen, oder ihr einfach nur genug Mut habt, traut euch doch auch einmal. Der Geschmack entschädigt für die Aufregung bei der Zubereitung.


Österreichische Mehlspeisen


Kardinalschnitte

Zutaten 

Baisermasse:
200g  Kristallzucker
8 Eiklar
1 TL  Essig

Bisquitmasse:
8 Eidotter
2 ganze Eier
60g Staubzucker (Puderzucker)
50g Mehl
Vanillezucker
2 Msp. Backpulver

Füllung:
Ribiselmarmelade (Johannisbeergelee)
200 g Schlagobers (Sahne)


Das Eiweiß steif schlagen, dann erst den Kristallzucker hinzufügen und mind. 10 Minuten schlagen, 1 TL Essig hinzufügen und unterschlagen. Das hilft, dass das Eiweiß nicht zusammenfällt.



Eigelb extrem schaumig aufschlagen, dann erst Vanille- und Staubzucker hinzufügen und ganz zum Schluss Mehl und Backpulver darüber sieben und unterheben.

Das Backblech mit Papier belegen und die beiden Massen werden auf Backpapier aufgetragen. Zuerst mit der großen Spritztülle das steife Eiweiß in Linien längt zum Blech. Dann wird die Bisquitmasse dazwischen gegossen. Du spritzt 6 Streifen Baisermasse, in der Mitte sind es zwei, da wo nachher auseinander geschnitten wird.(Foto)
Nach dem Backen wird hier mit dem Messer durchgeschnitten. Das Backpapier trennst du mit der Schere.

Ofen auf 150 Grad Umluft vorheizen. Kardinalschnitte dann ungefähr 15-20 Minuten backen. Die weißen Teile müssen leicht braun werden, der Biskuit wird mit einer Stäbchenprobe kontrolliert. 
DieKardinalschnitte nach dem Herausnehmen gleich mit dem Backpapier auf einen Rost zum Auskühlen ziehen, damit sie nicht auf dem heißen Blech noch nachbäckt. Wenn die Massen etwa 2 Stunden abgekühlt sind auseinander schneiden, damit man 2 gleiche Teile hat (siehe oben) Das schönere Teil, falls es eins gibt, für obenauf aufheben.


Ribiselmarmelade (hier Brombeergelee) auf die 2 gelben Streifen des unteren Teils streichen, geschlagenes Obers über den gesamten unteren Teil streichen. Von dem oberen Teil an der Schmalseite das Backpapier etwas lösen, auf das untere Teil setzen und mit dem weiteren abziehen des Papiers den oberen Teil auf den unteren gleiten lassen. Mit Staubzucker bestreuen und dann einfach nur genießen !


Traditionelle Österreichische Mehlspeisen

Kommentare

Maja hat gesagt…
Ich finde: diese Kardinalschnitte (die ich noch nie gesehen oder gekostetvor habe), sieht köstlich aus!
Alles Gute für Deine "Sterne" und die Vorhersagen ...
Grüße von der Nordseeküste,
Margot
Obers trifft Sahne hat gesagt…
Ein traditionelles Gebäck in Österreich und ich habe sie schon ab und an mal gegessen. habe mich aber bisher nicht getraut, sie selbst zu machen. Sie ist passabel geworden und wenn du
mal Gelegenheit hast, rate ich Dir sie zu probieren.
Barbara hat gesagt…
Die ist Dir ja wunderbar gelungen, wie aus dem Bilderbuch!

Mit Brombeere kann ich mir sie auch gut vorstellen.
Bille hat gesagt…
HalloPetra,,
deine Kardinalsschnitte sieht richtig lecker aus,,,
Werde sie nach backen,hoffe dass sie mir so gut gelingt wie dir,
LG.Bille
Obers trifft Sahne hat gesagt…
Danke,liebe Barbara. Die Gelee Füllung muss halt ein bisschen säuerlich sein. Ich denke, das sind Variationen erlaubt.
Obers trifft Sahne hat gesagt…
Dann Gutes Gelingen ! Es ist gar nicht so schwer, wie ich immer dachte ;)