Der Fisch zum (schwarzen) Freitag: Freestyle mit Linsen und Riesengarnelen
Mein Freitag heute hätte ein 13ter sein können. Geplant war eine stressfreie Nahrungssuche und danach die Fahrt zum Möbelhändler, um endlich einen passenden Schrank für meine Blog-Utensilien zu kaufen. Aber das Unheil begann sich schon am Mittwoch anzubahnen als ich feststellen musste, dass unser Kühlschrank sich zum Tiefkühlschrank qualifiziert hatte. So ziemlich alles war über Nacht gefroren. Danach kamen zwei Tage des experimentierens. An, Aus, Temperatur hoch, Temperatur runter, zwischendurch mehrfach Alarmsignale und rote Lampe. Oh, oh, nicht gut ! Gestern Stecker raus und alles ausgeräumt, denn nach der Tiefkühlphase kam die der völligen Arbeitsverweigerung und es war alles ungekühlt.
Heute also der vorläufige Höhepunkt des Ereignisses. Der Monteur kommt, schüttelt der Kopf und erklärt den Patienten für (fast) tot. Also Organversagen sozusagen. Drei Jahre alt (also genau eines nach Ablauf der Garantie) hat ein Gerät der Marke durchgehalten, die man in Europa zu den besten Markenherstellern für Kühltechnik zählt.
Als sich meine erste Wut gelegt hatte, habe ich den Kundenservice der Herstellerfirma direkt angerufen und bekam eine sehr erfreute Nachricht. Bis zu einer Nutzungsdauer von 5 Jahren kann man einen Kulanzantrag stellen. Ich brauche jetzt also erst einmal einen sogenannten Technikerbericht, der kostet uns schlappe 90 Euro, danach sollte wohl ein Geräteaustausch erfolgen und wir werden einen Eigenanteil leisten müssen. Ich bin sehr gespannt. Einmal auf den Ablauf der ganzen Kulanz und darauf, wie wir die geschätzten zwei Wochen ohne Kühlung überstehen.
In den nächsten Tagen also unfreiwillig wegkochen der dem TK entsprungenen Vorräte und heute ging es schon los. Eine Packung Riesengarnelen und ein Beutel schon gekochte Linsen, Beluga und Pui, mit Karotten und bisher ungewürzt. So verrät es der Beutel.
Riesengarnelen auf Linsengemüse mit Tomaten und Avocado
Die Garnelen wurden geschält, entdarmt und gewaschen. Es waren für jeden 5 Stück.
Die Linsen, zu gleichen Teilen Pui und Beluga Linsen mit ein paar kleinen Stückchen von der Karotte, waren bissfest gekocht. In einer Pfanne habe ich in Olivenöl eine klein geschnittene Zwiebel und eine Knoblauchzehe angeschwitzt. Dazu kam eine geschälte, rote Paprikaschote und zwei große, gehäutete Tomaten. Das alles durfte ein bisschen kochen und als es weich war, wurden die größeren Stücke noch mit der Gabel zerdrückt. Darunter kamen die Linsen und das Sugo schmiegte sich schon um alles. Danach würzen, mit S+P, frischer gezupfter Thymian, ein Spritzer Limettensaft, etwas Limettenabrieb und eine Prise Chili.
Das Linsengemüse vom Feuer nehmen und die klein geschnittene Avocado darunter mischen. Die Garnelen in etwas Nussbutter, Thymian und Salbei glasig braten.
Ich habe meine Tür zu gemacht und mit einem Glas Wein in der Hand ganz gemütlich drauf los gekocht. Und was soll ich euch sagen, als ich mich an den Tisch gesetzt habe, sah die Welt schon wieder bunter aus. Und weil es so schön passt,bekommt den Teller die Susanne Susanne vom magentratzerl für ihr Dauer-Blogevent zum kochen aus dem Vorratsschrank.
Kommentare
Ich hoffe die aktzeptieren die Kulanz und du zahlst nicht soviel drauf.
Und dein Essen, war ganz sicher dazu da dir den Tag doch aufzuhellen!
lg. Sina
Aber immerhin: so komme ich an ein feines Linsengericht für die Schatzsuche ;-). Danke für's Mitmachen und ein schönes Wochenende :-).
das ist ja der absolute Horror! Wobei ich sagen muss, dass das Notfall-/worst-case-Szenario-Essen bei dir aber extrem lecker aussieht. Wenn man nicht wüsste, was da bei dir los war, könnte man auch einfach eine schöne Kombinations- bzw. Kochidee darin sehen. Das nenne ich mal Flexibilität! Bin gespannt auf weitere Funde in deinem Kühlschrank (oder das was davon übrig ist...)!
Liebe Grüße und ich drück dir die Daumen für eine schnelle Lösung,
Eva