Pilaw - Wunderbar, fleischlos und überhaupt nicht spanisch

Versteht man den Sinn von etwas nicht, so sagt man schnell mal, es kommt mir spanisch vor. Wie aber bei vielen solcher Vergleiche, die sich mit bestimmten Volksgruppen, Ländern oder Regionen befassen, ändert sich der Bezug von Land zu Land. In Deutschland also, kommt es uns spanisch vor. Und warum eigentlich ? Zu der Zeit, als Karl V. auch spanischer König war, hatte man große Probleme mit dem Zeremoniell am spanischen Hofe. Es war wenig bekannt und man fand es einfach unerhört und widerwärtig.

Die Spanier hingegen lassen das nicht auf sich sitzen und finden, Unverständliches kann einem einfach nur chinesisch vorkommen, nämlich " esto me siena a chino".

Pilav vegetarisch



Reisen wir weiter nach England, finden wir die Redewendung "thats greek to me" - das kommt mir griechisch vor. Das behauptetet man dort schon seit dem Mittelalter.

Und die Deutschen, wie immer, sind noch erfinderischer und meinen auch, unverständlich sind Böhmische Dörfer oder einfach nur der Bahnhof. Die Prägung dieses Spruches geht sicher auf den Umgang mit der Deutschen Bahn zurück.

Das was wir heute kochen, kommt uns ganz und gar nicht spanisch vor, sondern mehr orientalisch. Obwohl die Aufgabe für Zorras Blog Event in der Zubereitung einer spanischen Reispfanne bestand. Ich hoffe also ich finde mit meinem Beitrag Gnade. Er war köstlich, sättigend, aber ganz und gar nicht spanisch. Aber zu einer Fiesta kann man sich auch mal fremdländisch inspirieren lassen. Immerhin war auch Oryza Reis im Spiel, der gute, denn davon habe ich einen schönen Vorrat aus dem Koch Event zum Cooking Cup in Berlin, guckst du hier (klick)

Pila, orientalisch


Wir kochen also Pilaw, mit Pastinaken und Joghurt Dipp. Und zwar ohne Fleisch, obwohl es auch mit eine gute Sache ist, aber am Wochenende gab es schon genug davon. Also die Bremse mal rein und heute darauf verzichtet. Und morgen sicher auch noch.

Pilaw mit Pastinaken
Rezept für 4 Portionen
gesehen auf  Brigitte.de

Röstzwiebeln
3 Zwiebeln
2 EL Mehl
2 EL Öl (oder Kokosfett) Salz
Pilaw
2 Knoblauchzehen
1 rote Pfefferschote (Peperoni) 250 Gramm Pastinaken
250 Gramm Möhren
250 Gramm Staudensellerie 250 Gramm Basmati-Reis
1 EL Öl (oder Kokosfett)
1⁄2 TL Koriander (gemahlen)
1 TL Kreuzkümmelsaat (Cumin) 
1 gestrichener TL Kurkuma (gemahlen)
1 gestrichener TL Edelsüß- Paprikapulver
600 Milliliter Gemüsebrühe
1 1⁄2 EL Korinthen
1 Limette
1⁄2 Bund Koriander
frisch gemahlener Pfeffer
Soße
250 Joghurt , 2 TL Schwarzkümmel

Für die Röstzwiebeln die Zwiebeln abziehen, in Ringe schneiden und mit etwas Mehl bestäuben. Öl in einer Pfanne erhitzen, die Zwiebelringe darin portionsweise in 5-10 Minuten knusprig und goldbraun braten. Etwas salzen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
Für den Pilaw den Knoblauch schälen. Die Pfefferschote halbieren, putzen, abspülen und entkernen. Knoblauch und Pfefferschote fein würfeln.
Pastinaken, Möhren und Sellerie putzen oder schälen, abspülen und in etwa 1,5 cm große Würfel schneiden. Den Reis in ein Sieb geben, gründlich abspülen und gut abtropfen lassen.
Öl in einem Topf erhitzen. Knoblauch-, Pfefferschote- und Gemüsewürfel darin bei mittlerer Hitze etwa 3 Minuten anbraten. Reis, Koriander, Kreuzkümmel, Kurkuma und Paprikapulver dazugeben. Alles noch etwa 2 Minuten braten.
Die heiße Gemüsebrühe langsam zur Reismischung gießen und aufkochen. Zugedeckt bei kleiner bis mittlerer Hitze etwa 15 Minuten köcheln lassen.
Topf vom Herd ziehen, Reis mit einer Gabel gut auflockern und dabei die abgespülten Korinthen unterrühren. Ein sauberes Geschirrtuch auf den offenen Topf legen, den Topfdeckel wieder auflegen und den Reis noch etwa 10 Minuten ausdämpfen lassen. Dabei saugt das Tuch zusätzlich Feuchtigkeit auf und der Reis im Topf bleibt heiß und schön locker.
Den Limettensaft auspressen. Koriander abspülen, trocken schütteln und die Hälfte der Blätter fein hacken. Gehackten Koriander unter den Pilaw rühren und mit Salz, Pfeffer und etwa 2–3 EL Limettensaft abschmecken. Zum Servieren die gerösteten Zwiebelringe und die restlichen Korianderstiele darüberstreuen.
Für die Soße Joghurt mit dem  Schwarzkümmel verrühren. Die Mischung mit Salz und Pfeffer abschmecken und als Dipp zum Pilaw servieren.

Blog-Event CVII – ¡Fiesta del arroz! (Einsendeschluss 15. April 2015)

Kommentare

Gourmet-Büdchen hat gesagt…
Mit so vielen tollen Gewürzen muss es ein Feuerwerk für den Gaumen gewesen sein, orientalische Küche eben. Kommt mir auch gar nicht spanisch vor ;-)
zorra vom kochtopf hat gesagt…
Interessant, das mit dem Spanisch vorkommen. Hab wieder was gelernt. In der Schweiz kenn man die Redenswendung übrigens auch. Und was dein Reisgericht betrifft, klar gilt und sieht auch sehr köstlich aus! Danke fürs Mitmachen.