Früher war alles viel früher ;) - Schwarze Nüsse und Nusslikör
Ja so ist es. Noch so ein Spruch. Und wie wahr der ist, zeigt sich derzeit besonders in diesem Jahr. Da habe ich also gelernt, dass die Walnüsse grün bis spätestens zu Johanni (24.Juni) gepflückt werden müssen. Das ist die Zeit, bevor sich die Schale innen verhärtet. In diesem Jahr aber sind die Nüsse erst mal so groß wie Kirschen und brauchen wohl noch etwa zwei Wochen. Das zumindest in unserem rauen thüringer Klima ;)
Aber ich mache euch mit meinem Beitrag schon mal neugierig. Schaut nach, wie es bei euch um die Größe der Früchte steht. Vielleicht könnt ihr schon wie geplant am Johannistag beginnen.
Dieser 24. Juni gilt als Gedenktag für die Geburt Johannes des Täufers und so mancher volkstümliche Brauch steht damit im Zusammenhang, vom binden eines Johannisstraußes bis zum Johannisfeuer, das auch mit der Sommersonnenwende am 21.Juni zu tun hat. Auch die Schwärme der Johanniskäfer, die des Nachts als Glühwürmchen leuchten, verdanken dem Tag ihren Namen. Ebenso das Johanniskraut, welches jetzt blühen soll. Auch die beiden letztgenannten Ereignisse fallen in diesem Jahr den Wetterkabriolen zum Opfer, bzw. finden andernorts oder später statt. Und eben auch besagte Johanninüsse, grüne, unreife Walnüsse, die um Sommerbeginn zu ernten sind.
Aber warum schweife ich so ab. Bleiben wir bei den Nüssen und ernten eben dieses Jahr etwas später. Im vergangenen Jahr also habe ich geerntet und zwei verschiedene Köstlichkeiten hergestellt, die ich euch ans Herz legen möchte.
Beginnen wir mit den Schwarzen Nüssen (Foto oben), die ein paar Tage eure Aufmerksamkeit brauchen, deren Herstellung sich aber lohnt. Sie passen zu Desserts, Käse und zu einem schönen Wildgericht.
Als Zutaten benötigt ihr:
1 kg grüne Walnüsse, 1 kg Zucker, 2 Liter Wasser, 5-6 Nelken, 1 Vanillestange, 2 Zimtstangen, evtl. 1 Sternanis, Schale einer Zitrone
Als Zutaten benötigt ihr:
1 kg grüne Walnüsse, 1 kg Zucker, 2 Liter Wasser, 5-6 Nelken, 1 Vanillestange, 2 Zimtstangen, evtl. 1 Sternanis, Schale einer Zitrone
Die grünen Walnüsse werden gewaschen und mit einer Stricknadel rundherum tief eingestochen. Dabei müsst ihr unbedingt Gummihandschuhe und was Altes anhaben, da der Saft ganz schwer zu entfernende schwarze Flecken macht.
Die Nüsse werden 14 Tage lang in einem Eimer gewässert, damit die Gerb- und Bitterstoffe herausgezogen werden. Das Wasser müsst ihr täglich 1-2 mal wechseln. Ich hab`s ab und an vergessen, was dem Ganzen auch nicht wesentlich geschadet hat. Aber so oft wechseln wie es geht. Dann die Nüsse in Salzwasser ca. 30 Minuten lang kochen lassen. Jetzt werden sie schon mal schwarz und sie sollten auch weich sein. Mit dem Sieb abgießen und gründlich mit kaltem Wasser abspülen..
2 Liter Wasser, Zucker und Gewürze aufkochen und 10 Minuten kochen lassen. Den Sirup über die Walnüsse gießen. Am nächsten Tag gießt ihr die Nüsse ab, kocht den Sirup wieder auf, lasst ihn ein bisschen einkochen und gießt ihn wieder über die Nüsse. Diese Mühe macht ihr euch 5 Tage lang , dabei wird der Sirup allmählich schön dick. Am 6. Tag kocht ihr die Walnüsse im kochenden Sirup kurz durch. Die Nüsse in Gläser geben, mit dem heißen Sirup übergießen, fest verschließen und wer möchte darf sie auch einkochen. Vor der Verwendung müssen sie mindestens 6 Monate lang durchziehen, denn sie werden dadurch reifen. Je länger, desto besser werden sie. Bei uns gab es die ersten zu Weihnachten zum Wild.
Kommen wir zu einer weiteren Verwendungsmöglichkeit, dem Leckerchen für Likörfreunde und -freundinnen. Ich bin keine solche, aber diesen Nusslikör hole ich schon ab und an mal aus dem Schrank. Vor allem wenn Besuch ansteht, kann ich den immer damit beeindrucken.
Also los gehts:
500 g grüne Walnüsse , 1 Liter hochprozentigen weißen Schnaps, wie Korn, Wodka, o.ä., etwa 40% , 500 g Zucker, 250 ml Wasser , 2 Nelken, 1 Vanillestange aufgeschnitten, 2 Zimtstangen, Zitronenschale
Die Nüsse waschen und durchschneiden, am besten vierteln. Der Tipp mit den Gummihandschuhen und dem alten T-Shirt ist hier auch angebracht. Die Nüsse zusammen mit den Gewürzen in ein verschließbares Glas geben und mit dem Alkohol übergießen. Das Gefäß verschlossen vier Wochen an einen sonnigen Platz stellen. Bei mir hatte es einen Ehrenplatz auf der Fensterbank. Ich hatte ein altes Einmachglas (1 Liter) mit einem Glasdeckel. So konnte ich es ab und an umrühren, das war nicht schlecht.
Nach den 4 Wochen die Nüsse und die Gewürze entfernen und die Flüssigkeit durch ein Passiertuch filtern. Zucker und Wasser aufkochen , die Gewürze wieder dazugeben. Ist die Zuckerlösung kalt, mit dem angesetzten Alkohol vermischen und abfüllen. Den fertigen Likör stellt ihr erst mal etwa 4 Wochen beiseite, vergesst ihn am besten und es wird nicht genascht ;) Danach ist er noch ein bisschen gereift und ihr werden ihn nochmals filtern. Der dunkelgrüne Likör macht sich auch gut als Mitbringsel.
Es sagt alles wenn ich verrate, dass ich in diesem Jahr die doppelte Menge machen werde *hicks*........
Danke an Zorra für den Hinweis, und so schicke ich den Beitrag zu ihrem aktuellen Blogevent ins Rennen -
2 Liter Wasser, Zucker und Gewürze aufkochen und 10 Minuten kochen lassen. Den Sirup über die Walnüsse gießen. Am nächsten Tag gießt ihr die Nüsse ab, kocht den Sirup wieder auf, lasst ihn ein bisschen einkochen und gießt ihn wieder über die Nüsse. Diese Mühe macht ihr euch 5 Tage lang , dabei wird der Sirup allmählich schön dick. Am 6. Tag kocht ihr die Walnüsse im kochenden Sirup kurz durch. Die Nüsse in Gläser geben, mit dem heißen Sirup übergießen, fest verschließen und wer möchte darf sie auch einkochen. Vor der Verwendung müssen sie mindestens 6 Monate lang durchziehen, denn sie werden dadurch reifen. Je länger, desto besser werden sie. Bei uns gab es die ersten zu Weihnachten zum Wild.
2013: wir müssen erst noch wachsen ;)
Also los gehts:
500 g grüne Walnüsse , 1 Liter hochprozentigen weißen Schnaps, wie Korn, Wodka, o.ä., etwa 40% , 500 g Zucker, 250 ml Wasser , 2 Nelken, 1 Vanillestange aufgeschnitten, 2 Zimtstangen, Zitronenschale
Die Nüsse waschen und durchschneiden, am besten vierteln. Der Tipp mit den Gummihandschuhen und dem alten T-Shirt ist hier auch angebracht. Die Nüsse zusammen mit den Gewürzen in ein verschließbares Glas geben und mit dem Alkohol übergießen. Das Gefäß verschlossen vier Wochen an einen sonnigen Platz stellen. Bei mir hatte es einen Ehrenplatz auf der Fensterbank. Ich hatte ein altes Einmachglas (1 Liter) mit einem Glasdeckel. So konnte ich es ab und an umrühren, das war nicht schlecht.
Nach den 4 Wochen die Nüsse und die Gewürze entfernen und die Flüssigkeit durch ein Passiertuch filtern. Zucker und Wasser aufkochen , die Gewürze wieder dazugeben. Ist die Zuckerlösung kalt, mit dem angesetzten Alkohol vermischen und abfüllen. Den fertigen Likör stellt ihr erst mal etwa 4 Wochen beiseite, vergesst ihn am besten und es wird nicht genascht ;) Danach ist er noch ein bisschen gereift und ihr werden ihn nochmals filtern. Der dunkelgrüne Likör macht sich auch gut als Mitbringsel.
Es sagt alles wenn ich verrate, dass ich in diesem Jahr die doppelte Menge machen werde *hicks*........
Danke an Zorra für den Hinweis, und so schicke ich den Beitrag zu ihrem aktuellen Blogevent ins Rennen -
Zu erwähnen ist natürlich noch, dass es sich hier nicht um ein von mir erdachtes Rezept handelt. Aus einigen im Internet kursierenden Anleitungen habe ich meine persönliche zusammengestellt. Ich denke, beide Rezepte haben schon ein paar Jährchen auf dem Buckel ;)
Kommentare
Da mag ich Regeln lieber, die nicht auf absolute Daten gehen, da die doch alleine in Deutschland schon sehr variieren.
Eingelegte schwarze Nüsse habe ich noch nie selber gemacht. Wäre auch mal einen Versuch wert. :-)
@Schnuppschnuess - das ist schon eine kleine Kostbarkeit bei der ganzen Mühe, die man damit hat.
@pimpimella - da kann ich deinen Ärger verstehen. aber du versuchst es doch nochmal ;)
@Heike - oijoijoi, ich hab ja mal gelernt, dass der giftig ist. muss mir doch um dich keine sorgen machen ;)
Wird da was giftig ?.
Freue mich auf Rückmeldungen.
In Wodka eingelegt hast du sie sicher, als sie bereits fertig waren? Dann würde ich denken, dass man sie verzehren kann. Mit "fertig" meine ich lange gewässert, gekocht, gewürzt etc. Hast du sie statt dem hier geschilderten Verfahren "nur" in Wodka eingelegt, würde ich dringend vom Verzehr abraten, da die gesamte Gerbsäure noch drin wäre.