Gastarbeiter: Herr Bri bereitet sich auf die Küchenschlacht vor
Mein Gastarbeiter ist Peter, hier im Blog auch bekannt als
"Herr Bri".
"Herr Bri".
Er hat`s gewagt und eine Schlacht in der Küche geschlagen. Warum, Wieso und überhaupt - das kann er hier im Blog berichten.
Also folgt hier Peters Tagebuch und wir sind alle gespannt, für wieviel Tage wir ihm folgen dürfen. Und folgen können wir natürlich auch im ZDF, Sendetermin 16.7. um 14.15 Uhr.
KÜCHENSCHLACHT 2012
Zuallererst
darf ich auf meine Motivation zurückkommen, warum ich mich bei der
Küchenschlacht zur Teilnahme beworben habe.
Alles begann
damit, dass meine liebe Gattin Bri, gemeinsam mit Inge, im Vorjahr bei den
Topfgeldjägern bis in die dritte Runde gekocht hat und die beiden gemeinsam 4000.- € dabei gewonnen haben. Dieser Sieg war natürlich eine Freude für uns
alle, jedoch begann dann der „Psychoterror“ meiner Person gegenüber; musste ich
doch bei jedem von mir gekochten Essen die Kritik meiner lieben Bri über mich
ergehen lassen. Was stets von der Bemerkung begleitet war das sie, Bri , ja
schließlich bei Henssler bis zur dritten Runde gekocht habe und nun wisse, wie
etwas zu schmecken hat.
In mir reifte
langsam der Entschluss, diese Kritik nicht länger ertragen zu wollen und so bewarb
ich mich mit meinem alten Freund Walter ebenfalls bei den Topfgeldjägern. Schon
nach kurzer Zeit wurden wir von der
Redaktion kontaktiert und für August 2011 zu den Aufzeichnungen nach Hamburg
eingeladen. Dabei versuchte natürlich meine liebe Bri mir ihre Erfahrungen bei
den Aufzeichnungen mitzugeben, was ich aber aus gekränktem Stolz mir nicht zu
Herzen nahm. Ich muss leider
gestehen, dass ich wohl besser auf sie gehört hätte, da Walter und ich schon in
der ersten Runde scheiterten. Wie zwei
geprügelte Knaben reisten wir wieder nach Hause, die Häme und Spott weiter
ertragend.
So konnte es
einfach nicht weiter gehen.
Mit Beginn des
heurigen Jahres überzeugte ich Bri, sich gemeinsam mit mir bei der
Küchenschlacht zu bewerben. Unser Absicht war in der gleichen Aufzeichnung als
Ehepaar aufzutreten und gegeneinander zu kochen, um endgültig die Entscheidung
herbeizuführen, wer nun der besser Koch in unsere Familie sei. Leider wurde unserem
Wunsch nicht entsprochen.
Ende März wurde
ich von der Redaktion angeschrieben und mir wurde mitgeteilt, dass ich für Juni zu
den Aufzeichnungen vorgesehen wäre.
Ich solle alle
mir zugesandten Unterlagen ausfüllen und die geforderten Rezepte einsenden.
Nun begann für
mich die eigentliche Herausforderung. Ich bin ein
Koch der stets „frei Schnauze“ kocht und mir beim Kochen keinerlei Gedanken
über Gewichte, Zutaten und Kochschritte mache. In unserer Küche ist stets alles
was notwendig ist vorhanden und man greift fast blind in die Regale und Kästen,
da man weiß, wo alles liegt und steht.
Als erstes
beschäftigte ich mich nun mit den Gerichten, welche ich bei den Aufzeichnungen
zubereiten konnte. Dabei dachte ich in erster Linie an die typisch
österreichische Küche, welche ich in Deutschland vertreten wollte. Natürlich war
bei der Auswahl der Gerichte der Zeitfaktor eine entscheidende Größe, zumal
viele der von mir ins Auge gefassten Gerichte nicht in 35 Minuten herzustellen
waren.
Nun sprang ich
über meinen Schatten, legte meinen Stolz ab und bat meine liebe Bri mich zu beraten, was sie mit Begeisterung
auch tat. Viele Tage an Diskussionen und das Verwerfen der verschiedensten
Menüs war die Folge, so dass es fast bis
zum Ende April/Anfang Mai dauerte, bis ich meine Rezepte der Redaktion übermitteln konnte.
Wenn nun
gedacht wird, damit sei die Sache erledigt gewesen, der sei eines Besseren
belehrt. Es trat nun
eine Mitarbeiterin der Redaktion der Fernsehmacher auf den Plan, offensichtlich
um mich zu verwirren.
Sie rief mich
im Mai und Juni etwa siebenmal an, um meine Rezepte zu besprechen. Die ersten
Anrufe beschäftigten sich vor allem mit der Frage, was denn die Namen meiner
Gericht in deutscher Sprache zu bedeuten hätten, da ich natürlich aus
Nationalstolz meine Rezepte und Zutaten mit typisch österreichischen
Bezeichnungen versehen hatte.
Nachdem ich ihr
lang und breit erklärte hatte, was es mit den österr. Bezeichnungen und Zutaten auf sich
hatte, gelangte ich zu dem Entschluss, die wesentlichen Zutaten und auch die dazu
speziellen Kochutensilien selbst beizustellen. Das machte wiederum einige Telefonate
mit ihr notwendig . Kopfzerbrechen bereite der Redaktion vor allem der
von mir geforderte Druckkochtopf, was sich erst nach langer Diskussion dadurch
lösen lies, dass ich meinem eigenen drucklosen Kochtopf mitnahm. Letztendlich
einigten wir uns auf die notwendigen Zutaten und Utensilien.
Was mir
allerdings verwehrt blieb, waren die österreichischen Bezeichnungen meiner
Gerichte. Das wurde mit der Aussage abgeschmettert , dass die Küchenschlacht
eine deutsche Sendung sei und die meisten Zuschauer deutsches Publikum.
Selbst die Bemerkung meinerseits, dass diese Sendung auch in Österreich
ausgestrahlt werde, konnte keinen Umschwung in der Meinung der Redaktion
herbeiführen.
Nachdem mir
von einem Mitarbeiter der Produktion der genaue Termin und die damit verbundene
Informationen über Abflugzeiten, Aufenthalt und Rückflug mitgeteilt wurden,
begannen die Vorbereitungen für die große Reise.
Bei dem
Fleischer meines Vertrauens bestellte ich einen sehr gut abgehangenes
Stück Rostbraten und den Schweinebauch.
Die weiteren
Zutaten wie Semmelbröseln, Semmelwürfel, kandierter Ingwer, Powidl und Essig
sowie meine Kochutensilien, konische Formen für die Schaumrollen, Ravioliform
und druckloser Kochtopf fanden den Weg in meinen Koffer, der zum Schluss fast
11 Kilogramm auf die Wage brachte.
Nachdem ich nun
alles „Zubehör“ beisammen hatte machte ich mich daran, mich intensiv auf die
Aufzeichnungen vorzubereiten.
Zu diesem
Zwecke druckte ich alle meine Rezepte aus und machte mir zusätzlich eine Liste
der notwendigen Zutaten, bezogen auf die einzelnen Gerichte und die fünf wichtigsten Kochschritte.
Am Tage des
Abfluges von Wien besorgte ich bei meinem Fleischer das bestellte Fleisch,
welches ich zu Hause noch vakuumierte und mit Kühlakkus im besagten Koffer verstaute. Nun konnte die
Reise nach Hamburg endlich beginnen.
Kommentare
danke dir pe, für die schönen ausführlichen zeilen hier im blog, ganz toll uns nah gebracht was sich auf dem weg zur KS so abspielen kann als ösi ! herrlich beschrieben !!