Die Überraschung zum Frühstück: Sauerteigbrötchen einfach am Morgen gebacken
Es wird Herbst und die größeren Projekte des Sommers sind abgearbeitet. Das vierte Buch unserer Stelzendorfer Genussbücher ist erschienen, die Stelzendorfer Weihnachtszeit. Seit über zwei Jahren habe ich mit Doreen und Mario an den Büchern gearbeitet und wir freuen uns sehr über die überaus positive Resonanz darauf. Wenn du Lust auf ein unkonventionelles Buch für die Adventszeit hast, kaufe es gern über meinen Link man Ende des Beitrages.
Ich nehme mir jetzt auch nicht vor, in einem bestimmten Zeitraum hier wieder regelmäßiger zu schreiben. Denn wie sich gezeigt hat, wird das alles einfach immer wieder durch das Leben überholt. Es gibt noch viele spannende Dinge, die gerade vor der Tür stehen. Aber ich werde mir etwas mehr Mühe geben, den Blog weiter zu füllen. Wenn mein Plan aufgeht, den ich mir gerade gemacht habe, werden die nächsten Beiträge sich um Brot und Brötchen drehen.
Das erste Rezept, das ich euch für heute gleich mitgebracht habe, ist eines für sehr unkomplizierte Frühstücksbrötchen. Für solche, die man am Tag wirklich ganz locker schafft, in den Ofen schiebt und richtig genießen kann. Du musst nichts weiter tun, als am Tag vorher die bekannten Zutaten zusammen zu rühren und am nächsten Tag ganz entspannt backen. Kurz bevor die Frühstückszeit herankommt.
Diese Brötchen waren so gut gelungen, dass tatsächlich sie es waren, die mich hier zu einem Beitrag animiert haben. Das Frühstück hat uns so sehr an die Brötchen unserer Vergangenheit erinnert, in der die Bäcker in der DDR noch richtig schöne aufgerissene Brötchen fabriziert haben, mit Struktur und mit Inhalt. Das soll keine Assoziation sein, sondern einfach nur die Feststellung. Ich erinnere mich daran, dass unsere Verwandten aus Bremen immer ganz hin und weg war, wenn sie unser Brot und Brötchen mit ihren zu Hause verglichen haben.
Aber nennen den Unterschied nicht einfach Ost und West, sondern Thüringen und Norddeutschland. Klingt auch viel netter. Und das sind auch Gedanken, die mir überhaupt gerade wieder durch den Kopf gehen. Mit dem 3. Oktober naht der Tag der Deutschen Einheit. Vor 35 Jahren haben wir diesen Tag gemeinsam mit unseren Cousins und Cousinen aus Westdeutschland bei uns hier in Weimar gefeiert. Geplant war, weil es ja Herbst war, als Festessen eine knusprige Ente. Die gab es dann auch, weil sich alle darauf gefreut haben, allerdings saßen wir gemeinsam auf der Terrasse im Sonnenschein bei 28°. Ein sonniger Beginn für das neue Leben, das sich dann mehr mit einem durchwachsenen Wetter präsentiert hat. Manchmal auch extrem stürmisch! Aber unter dem Strich bin ich froh, dass alles so ist, wie es ist.
Oder eigentlich nicht ganz, denn die Entwicklung, die sich gerade abzeichnet, macht nicht nur mir große Sorgen. Was ist aus Frieden und Diplomatie geworden, aus Abrüstung, aus Schwerter zu Flugscharen und aus Glasnost? Ich glaube, eines ist ganz wichtig: Wir alle müssen einfach dranbleiben und unsere Meinung sagen. Und neben den ganzen Meinungsverschiedenheiten muss es irgendwann auch einen Konsens geben. Bewirken können wir nur etwas, wenn wir zusammenhalten. Das ist im kleinen so, in der Familie, bis zum großen Diplomatenreigen around the World.
Hu! Da sitze ich nun bei meinem ersten Blogbeitrag seit langem und abgehen meine Gedanken, schweifen von dem Thema ab das ich euch eigentlich mitgebracht habe. Aber man lebt ja nicht auf einer einsamen Insel und gut gebackene Brötchen schmecken einfach besser, wenn die Welt in Ordnung ist. Aber nun zum Rezept. Habt Spaß daran und schreibt mir gern, wenn sie gelungen sind.
Easy deftige Sauerteigbrötchen mit Übernachtgare
1. Schritt am Vortag (Nachmittag)
500 g Weizenmehl (bevorzugt Type 550)
3 EL Sauerteig (Anstellgut)
4 g frische Hefe (alternativ: Trockenhefe 1,3 g = 1 gestrichenen TL)
1 EL Honig oder Agavendicksaft
310 ml Wasser
12 g Salz
Zu Beginn eine kurze Erklärung zum Sauerteig: Ich pflege einen Roggensauerteig, den ich ohne Einschränkung für alle Brote, Brötchen oder auch Pizzen verwende. Backe ich wie hier Weizenbrötchen, werden sie etwas dunkler durch den Roggenanteil, was mich nicht stört.
Alle Zutaten mischen, das Wasser zugeben und zu einem festen Teig verkneten, der relativ klebrig ist. Hat der Teig „die Schüssel geputzt“ das Salz einkneten. In ein leicht geöltes, verschließbares Behältnis geben und im Kühlschrank bis zum nächsten Morgen parken.
Am Morgen den Backofen auf 250 Grad vorheizen. Ist dein Ofen nicht so heiß, nimm die maximale Temperatur als Umluft. In der Aufheizzeit bereitest du die Brötchen vor.
Den Teig auf eine leicht bemehlte Oberfläche stürzen, 10 Brötchen abstechen und rund schleifen. Ein paar Minuten entspannen lassen, die einzelnen Teiglinge oval ausrollen und dann quer zusammenrollen, die „Naht“ schließen und mit der Naht nach unten auf ein Backblech mit Papier legen.
Nach 15 Minuten mit Wasser besprühen, einschneiden und in den Ofen schieben. Bedampfen (einen Becher Wasser auf den Boden des Ofens gießen) und für 10 Minuten auf 250° backen, dann Schwaden (Feuchtigkeit aus dem Ofen lassen) und auf 200° Grad verringern. Noch 15 Minuten fertigbacken!
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