Speed Dating mit einer Stadt: Lust auf viel mehr Karlsruhe und glänzende Sterne beim Guide Michelin 2023
(Werbung/Pressereise)
Tag eins Städtereise nach Karlsruhe
Karlsruhe. Die Stadt und ich, wir waren bisher keine dicken Freunde geworden. Ich gebe zu, das lag an mir. Einige male war ich dort, um zu arbeiten und habe mich da mehr mit meinem Business als mit der Stadt beschäftigt. Freundliche Menschen, die Baden-Württemberger, das wusste ich noch aus der Zeit. Heute also ein zweiter, etwas intensiverer Anlauf, auch mit Blick auf die Stadt und ihre Geschichte.
Karlsruhe, das Tor zum Schwarzwald punktet mit einigem an Zeitgeschichte, das auch du kennst, aber bisher noch gar nicht mit der Stadt in Verbindung bringst. Bambi, der 1948 von dem Karlsruher Verleger Karl Fritz gestiftete Preis seiner Zeitschrift Film-Revue für die beliebtesten nationalen und internationalen Schauspielerinnen und Schauspieler des jeweils vorangegangenen Filmjahrs, wurde bis 1964 auch dort übergeben. Danach holte ihn der nachfolgende Verleger Burda nach München. Bambi war damals eine Tonfigur, die in einer der Majolika Werkstätten Karlsruhes hergestellt wurde. Majolika-Keramik, auch so ein Begriff, der mit Karlsruhe verbunden ist, aber heute nicht mehr den Klang hat wie vor 60 Jahren.
Ein bisschen weiter in der Geschichte zurück, stoßen wir auf Erfinder wie Drais und Benz, die beide mit den Fortbewegungsmitteln zu tun hatten, die uns heute noch von A nach B bringen.
Karl Friedrich Freiherr Drais von Sauerbronn war der Erfinder des Zweirades. Er war gebürtiger Karlsruher, eigentlich großherzoglicher Forstmeister und zehn Jahre für seine Erfindungen von der Arbeit freigestellt. 1817 konstruierte Drais das von ihm "Laufmaschine" genannte Zweirad. Auf diesen Vorläufer unseres heutigen Fahrrads setzte man sich rückwärts und stieß sich mit den Füssen vom Boden ab. Statt sich diese revolutionäre Idee patentieren zu lassen, arbeitetet Drais weiter daran und so entstanden zahlreiche Raubkopien im In- und Ausland, die dann letztlich zur Weiterentwicklung des Zweirads führten.
Carl Benz wurde in Mühlheim, einem heutigen Stadtteil von Karlsruhe, geboren. Trotz ihrer Armut ermöglichte die Mutter ihm nach dem Tod des Vaters den Besuch des Karlsruher Lyzeums und ein Maschinenbaustudium. Benz konstruierte ein dreirädriges Automobil mit Viertaktmotor, das am 29. Januar 1886 das deutsche Reichspatent erhielt, die Geburtsstunde des Automobils weltweit.
Kommen wir zur Stadt an sich. Fächerstadt nennt man sie nach ihrem Grundriss, dessen Straßen alle fächerförmig zum Schloss führen. Gleich daneben hat man in der Neuzeit praktischerweise mehrere wichtige Gebäude errichtet, die man ebenfalls nicht übersehen sollte oder kann. Hier sind der Bundesgerichtshof und das Bundesverfassungsgericht zu Hause. Sicher kennst du in dem Zusammenhang den Namen der Stadt auch aus vielen Nachrichten. Weitere Haupttangende der Stadt ist die legendäre B3, die längste Bundesstraße Deutschlands. Die führt auf rund 800 Kilometer von Buxtehude bis nach Weil am Rhein, direkt an der Grenze zu Basel.
Das Pfaff Nähmaschinen seinen Sitz in Karlsruhe hat, ist vor allem für Menschen meines Berufes interessant. An einer solchen Maschine habe ich viele Jahre meine Arbeit verrichtet. Und das einst die erste Freiwillige Feuerwehr von einem Einwohner der Karlsruher „Mutterstadt“ Durlach ins Leben gerufen wurde, das kann dir vielleicht einmal Pluspunkte beim nächsten Quiz bringen.
Das neue Karlsruhe punktet mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die die gleiche Spurbreite haben wie die Deutsche Bahn und somit universell erweiterbar sind. Mit einer bekannten Uni, dem international beachteten ZKM - Zentrum für Kunst und Medien, einer UNESCO-Anerkennung als City of Media Arts und einer App, in der man im Stadtgebiet Brunnen mit Trinkwasser auffinden kann.
Und einem schönen Botanischen Garten, einem beliebten Tierpark und dem in der 2. Liga spielenden Karlsruher SC, manchmal auch als Favoritenschreck unterwegs. Und bestimmt noch unendlich viel mehr.
Was meinst du, war da schon etwas dabei, was dich zum Besuch der Stadt getriggert hat? Ganz bestimmt denke ich. Und sollte es bei dir noch nicht gefunkt haben, kommen jetzt noch ein paar kulinarische Hotspots, denen du bestimmt nicht widerstehen kannst.
Das Staatsweingut Karlsruhe-Durlach
Mit Zwischenstopp auf der Turmbergterrasse Karlsruhe-Durlach
Am Fuße des 256 Meter hohen Turmberges liegt das Weingut, das die lange Tradition des Weinbaus mit Weinen ganz eigenem Charakters fortführt. Gekostet wurden ein süffiger Riesling und ein Auxerrois, die beide nur empfohlen werden können. Letzterer ist in unserer Region auch als „Spargelwein“ bekannt, passt er doch ganz hervorragend zu den bald verfügbaren zarten und köstlichen Stangen.
Besuch in „Carls Wirtshaus“
Eine der wenigen Lokalitäten, die brauereifrei und somit in der Lage sind, ein großes Spektrum an Bieren zur Verkostung anzubieten. Mit gutem Essen dazu ist das ein empfehlenswerter Anlaufpunkt für einen rustikalen Abend. Hier geht es für uns zum Craftbeer-Tasting. Wir verkosteten drei süffige Pale Ale, ein Getränk, das man mögen muss. Ich jedenfalls mag das. Brauereigeschichte hat Karlsruhe auch geschrieben: Die regionale Brauerei Hoepfner wurde 2016 für das beste Hefeweizen der Welt ausgezeichnet. Und noch ein bisschen Geschichte: 1848 war Karlsruhe die drittgrößte Bierstadt Deutschlands mit sage und schreibe 29 Bierbrauereien. Mittlerweile dominieren Haus- und Mikrobrauereien, die eine große Auswahl an Biersorten kreieren.
Kreativzentrum Alter Schlachthof Karlsruhe
Mit der offiziellen Stilllegung des Schlachthofes Ende 2006 wurden die ersten Schritte unternommen, um das über 7 Hektar große, mitten in der Stadt gelegene ehemalige Schlachthofareal in ein neues Zentrum für Kultur- und Kreativschaffende sowie künstlerisches Gewerbe zu verwandeln. Entstanden ist der Alte Schlachthof Karlsruhe, der heute Künstler*innen und Kreativen außergewöhnliche Räumlichkeiten und ein Ambiente bietet, das die Verwirklichung innovativer Konzepte und Ideen möglich werden lässt.
Zwischen Bällchenbad und Tischtennisplatte kannst du die jungen Kreativen bei Arbeit und Ideenfindung in den gestapelten Hochseecontainern besuchen und vielleicht mit ihnen ins Gespräch kommen. Ein Ort, der gut zum Image der jungen City of Media Arts passt.
Abendessen im Restaurant Erasmus
Das Erasmus ist Deutschlands erstes BIO-fine-dining Restaurant, ausgezeichnet mit einem grünen Stern des Guide Michelin für Nachhaltigkeit. Es befindet sich in einem 1928 von Otto Haesler, unter der Regie von Walter Gropius entworfenen denkmalgeschützten Gebäude.
Andrea & Marcello Gallotti, beide Absolventen des „Gastronomischen Wissenschaften“ der Uni Pollenzo, sind leidenschaftliche Verfechter des Gedankens der Regionalität und der Nachhaltigkeit. Ein Abendessen im Erasmus kann deinen Tag in Karlsruhe mehr als abrunden.
Was gab es zu essen? Schau selbst!
Absacker in der Guts & Glory Bar
Die Cocktailbar mit Boxring-Ambiente im Hirschhof. Im coolen Hinterhof-Ambiente reiht sich ein Genusstempel an den anderen.
Herzstück des Hirschhofs ist das Guts & Glory, gerade erst vom Münchner Callwey Verlag als „schönste Bar Deutschlands“ gekürt. Lassen wir die Macher des Guts & Glory zu Wort kommen: „Wir sehen uns als klassische Bar, die ab und zu mit den Konventionen bricht, dabei aber stets den hohen Qualitätsanspruch im Auge behält. Unsere Keeper sind Gastgeber, die sehr klassisch am Brett arbeiten und parallel in ihrer Produktionsküche moderne Verfahren anwenden, um das Ergebnis – einen sagenhaften Drink - auf das nächste Level zu heben.“
Auch wenn ich nicht der Fan von Cocktails bin, hat mich der angebotene Drink, der echt gut geschmeckt hat, ziemlich überrascht: Wodka.Martini | weißer Kaffeelikör | Parmesan.
Cheers und Gute Nacht - ein gute gefüllter Tag ging zu Ende.
Tag zwei Städtereise Karlsruhe
Am Morgen starten wir ausgeschlafen und nach einem guten Frühstück im Hotel Achat zu einer Eat the World Tour durch die Stadt.
Die kulinarische Stadtführung durch die Weststadt Karlsruhes punktet mit historischen Gründerzeitfassaden und einer bunten Mischung aus urbanem Multi-Kulti Schick.
Wir schlendern über die Sophienstraße, die unter sich den Landgraben verbirgt, dem – nach Paris – größten überbauten Abwasserkanal Europas. Unser Tourguide versorgt uns dabei mit unterhaltsamen Erzählungen über das Leben und die hier lebenden Menschen.
Im lebendige Viertel, in dem man sich in den Cafés und traditionellen Gaststätten rund um den Gutenbergplatz zum Austausch trifft, besuchen wir auch den Wochenmarkt mir regionalen Anbietern.
Das Gasthaus Gutenberg
Ein gemeinsames Mittagessen im Gasthaus Gutenberg folgt. Im urig gemütlichem Charme bietet es saisonale, gut bürgerliche Küche mit internationalem Einfluss.
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Nach frischer Luft und einigen Kilometern zu Fuß verordneten wir uns Mittagsruhe, um am Nachmittag voller Vorfreude und Aufregung zum letzten Programmpunkt zu starten.
Guide Michelin 2023 Verleihung der Sterne in Karlsruhe
Das schöne Konzerthaus der Stadt stand ganz im Zeichen der glänzenden Auszeichnungen. In der Luft jede Menge Spannung. Ich meinte, es knistern zu hören. Im Foyer bei Champagner und Fingerfood eifriger Small Talk. Bekannte und unbekannte Gesichter, sehr ernste Mienen und fröhliche. Keiner wusste ja so recht, was ihn/sie erwartet. Nach erfolgter schriftlicher Einladung ist man angereist, ohne vorher ein Ergebnis zu kennen.
Zu meiner großen Freude als Lokalpatriotin in der Menge drei bekannte Gesichter aus Thüringen. Und ich verrate mal vorweg: Denny Schwabe aus dem GolfResort Weimarer Land einen Stern für das „Masters“, auch für Chris Weigel aus dem „Clara“ im Kaisersaal und Björn Leist aus „Björns OX“ in Dermbach, zum bisherigen Stern einen grünen Stern für Nachhaltigkeit.
Nach der lockeren Veranstaltung Cocktailparty für alle Anwesenden mit Gelegenheit zum regen Austausch. Solltest du meinen Socialmedia-Kanälen folgen, hast du sicher die Reels zum Nachmittag gesehen. Alles, was ich jetzt mehr schreiben könnte, würde nicht im Mindesten das widerspiegeln, was eine solche Veranstaltung ausmacht. Man muss dabei gewesen sein und ich freue mich sehr, dass mir das einmal gelungen ist.
Was bleibt noch zu sagen, nach einem so langen Beitrag über zwei Tage in Karlsruhe: Danke für die Einladung! Solltest du die Gelegenheit haben, ergreife sie und lerne Karlsruhe mal auf eigene Faust kennen. Vielleicht sind dir die Hotspots aus meiner Reise eine kleine Anregung. Und auch ich werde für Karlsruhe noch einmal mehr Zeit einplanen, zwei Tage sind viel zu wenig. Das war wirklich erst einmal nur der Schnupperkurs.
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