Wie immer sehr gut: #YO Blumenkohlauflauf mit Käse und Senf

Yotam Ottolenghi wurde 1968 als Sohn einer Deutschen und eines Italieners in Jerusalem geboren. 1997 ging er nach London und lernte in der renommierten Kochschule „Le Cordon Bleu“. Er betreibt mehrere Lokale unter seinem Namen und hat einige Kochbücher geschrieben. Ich glaube, er hat genau verstanden, was wichtig ist. Ein Kochbuch für den Alltag zu verfassen, mit dem man schnell und einfach, aber doch etwas besonderes kochen kann. 

Im Buch SIMPLE brauchen alle Gerichte weniger als 30 Minuten und bestehen aus maximal 10 Zutaten. Sein typischer Stil ist in jedem Rezept erkennbar: Eine europäischer Basis, gut gewürzt mit ein paar Prisen Orient. Diese Note wird den Gerichten vor allem durch die so typischen Gewürze wie Sumach, Za`atar oder Harissa gegeben. Die haben ja alle inzwischen auch ein unseren Küchen Einzug gehalten. Und bei mir ist der Kreuzkümmel schon einer meiner Favoriten.

Heute Blumenkohl im Einkaufskorb, nicht ganz saisongerecht, aber zu einem unschlagbaren Preis im Angebot und noch dazu frisch, fest und groß. Da konnte ich nicht widerstehen und wollte eigentlich unseren Running_Gag, ihn zu panieren und zu braten, heute auf den Tisch bringen. Ihr habt ja schon oft bei mir gelesen, dass Herr Pe. wenig bereit für Experimente ist und deshalb ist so etwas immer eine sichere Bank.

Und genauso oft habt ihr schon gesehen, dass ich auch einfach mal eine Extrawurst für mich koche, wenn ich auf die üblichen Zubereitungen keinen Bock habe. Als ich beim Morgenkaffee mein geplantes Abendessen vorstelle, geschieht das Unvorhersehbare: Mein Mann beweist Mut und entscheidet sich spontan das mit zu essen, was ich mir ausgesucht habe.

Lag es an dem appetitlichen Foto aus Ottolenghis „Simple“, oder haben ihn die Begriffe `Sahne`, `Käse` und `überbacken` getriggert. Ich werde es nie erfahren, aber in dem Moment war es auch egal.

Als er mich in der Küche bei der Zubereitung sieht, Chilischote und Kreuzkümmel in der Hand, wird er etwas unsicher und bereut sicher schon ein wenig seinen mutigen Entschluss. Bestimmt hat er schon ein bisschen um die knusprigen Röschen getrauert. Ich habe ihn damit getröstet, dass noch etwas Gemüse übrig ist, das gleich Anfang der Woche für ihn gebraten werden kann. Und auch mit der Nachricht, dass ich beim Kosten der Soße schon ziemlich begeistert bin. Obwohl, das ist für ihn kein Maßstab.

Ich nehme es vorweg: Wie so oft, wenn er auf meine Empfehlung vertraut, schmeckt es ihm ja am Ende auch. Meist gibt er es dann nicht zu. Aber heute fand er es (O-Ton!) `ziemlich gut`, was bei Herrn Pe. so ungefähr der Auszeichnung mit zwei Sternen gleich kommt. Männer eben! Was natürlich für jemanden wie mich, die sehr gern und experimentierfreudig kocht, ein ziemliches Problem ist. Ihr seht ich hab`s nicht leicht. Eine Runde Mitleid bitte!

Fangen wir also an mit kochen. Das Rezept schreibe ich dir mit den angegebenen Zutaten auf, die ich auch alle so verwendet habe. Bei der Zubereitung habe ich ein paar kleine Veränderungen, die ich auch so für dich aufschreibe. Nicht um den Großmeister zu verbessern, das geht ja nun wirklich nicht, sondern um unsere Vorstellung vom Gargrad eines Blumenkohls umzusetzen. Lasst es euch schmecken!

Blumenkohlauflauf mit Käse und Senf

Für unsere Portionsgrößen reichte das für 3 Personen

700 g Blumenkohl, in Röschen zerteilt 

30 g Butter 

1 Zwiebel, fein gewürfelt 

1,5 TL Kreuzkümmelsamen

1 TL mittelscharfes Currypulver 

1 TL Senfpulver 

2 grüne Chilischoten, entkernt und fein gewürfelt 

3/4 TL Senfsamen, braun 

200 g Sahne 

120 g gereifter Cheddar (hier 150 g), geraspelt

15 g frische Weißbrot-Brösel 

5 g Petersilie, fein gehackt 

Salz

Den Blumenkohl in einem Topf mit Einsatz über kochendem Wasser 5 Minuten dämpfen, vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen. Ich habe den Blumenkohl im Dampf-Backofen gegart und in insgesamt 15 Minuten etwas weicher werden lassen.

Die Butter in einem Schmortopf bei mittlerer Hitze zerlassen. Die Zwiebelwürfel darin anschwitzen, bis sie weich sind und goldgelb. Den Kreuzkümmel, den Curry, das Senfpulver und die Chili hinzufügen und unter umrühren anschwitzen. Die Senfsaat dazu geben und kurz danach die Sahne aufgießen. 100 g vom Käse und einen halben Teelöffel Salz unterrühren und die Soße köcheln lassen, bis sie etwas andickt. Den Blumenkohl hinzufügen und vorsichtig unterrühren. Etwas köcheln lassen und vom Herd nehmen. 

Den restlichen Cheddar (das waren bei mir noch 50 g aufgrund der Packungsgröße) in einer Schüssel mit den Brotbröseln und der Petersilie mischen. Den Auflauf damit bestreuen. Im vorgeheizten Backofen bei 180° Umluft etwa 10 Minuten backen, bis die Soße Blasen wirft. Den Grill auf höchster Stufe einschalten und gratinieren, bis alles goldbraun und knusprig ist. Aus dem Ofen nehmen und noch etwas abkühlen lassen.