Gründonnerstag: Was mir so im Kopf rumgeht und Spinatkuchen mit Currysoße

Ich liebe diese stillen Feiertage. Heute ist Karfreitag. Mich hat es früh aus dem Bett getrieben und mit einer Tasse Kaffee, noch im Nachthemd, sitze ich und genieße die Ruhe. Noch etwas später im Jahr würde ich mich dazu in den Garten setzen, dann natürlich schon etwas mehr angezogen. Es fährt noch kein Auto, es kramt noch kein Nachbar mit irgendetwas herum. Nur Stille, Vögel, in der Ferne irgendwo Kinder. Ich glaube, ich könnte auf einer einsamen Insel überleben. Vielleicht mit meinem mir lieben Mitbewohner und meinem Kater. Und natürlich einem gut funktionierenden WLAN 😂

Spinatkuchen

So sehr ruhig, wie ich es mir manchmal wünsche, wird Ostern nicht bleiben. Eine gewisse Geschäftigkeit wird morgen am Samstag einsetzen und Sonntag und Montag wird innerhalb der Familien gefeiert, gegrillt, Ostereier gesucht und vielleicht hier und da ein kleines Osterfeuer gemacht. Das haben wir auch vor und ich hoffe das Wetter spielt mit.

Und mein Wunsch nach Ruhe ist schon zwiespältig. Dieses Jahr verordnet uns mehr Ruhe als uns lieb ist. Hättest du vor einem Jahr Ostern gedacht, dass der nagelneue verordnete Lockdown auch ein Jahr später noch nötig ist. Also ich nicht. Ein Jahr, wenn es vor uns liegt eine so lange Zeit, da sollte das ganze Drama doch beendet sein. Aber weit gefehlt. Durch viele Fehlentscheidungen, mangelnde Organisation und mangelnde Disziplin, sitzen wir immer noch in dem Schlammasel fest. Vorsichtige Frage: Was wird Weihnachten sein?

Spinatkuchen mit Curryschaumsoße

Ich habe keine Lösung und Gott sei Dank muss ich Nichts entschieden. In der Rolle der Entscheider möchte ich nicht stecken, denn keiner hat ein erprobtes Szenario für diese Pandemie. Alles ist Versuch und Experiment, allerdings meine ich, ein Jahr der Versuche ist genug und wirklich wirksame Maßnahmen müssten gefunden sein! Ist ein Jahr im Bezug zu dieser Pandemie eine schon  anrechenbare Größe? Ich will es hoffen.

Was ist eigentlich so eine Pandemie? Die Sache mit dem 7 Todsünden nehmen wir schon lange nicht mehr Ernst und Heuschrecken, Feuer, Flut und Pest, dafür haben wir doch wirksame Mittel. Und die apokalyptischen Reiter gibt es nur noch auf der Leinwand. Ich bin atheistisch, später sozialistisch erzogen worden. Meine Großmutter bestand allerdings darauf, dass ich getauft werde. Meine Eltern haben um des Familienfriedens Willen und "zur Sicherheit", wie meine Mutter später scherzhaft behauptete, zugestimmt. Mit drei Jahren stand ich bockig und blond-gelockt am Taufbecken und habe pausenlos dagegen getreten, weil ich mit dem Theater nichts anfangen konnte.

Essen am Gründonnerstag

Kommen wir zu dem, was uns immer wieder erdet, beruhigt, verwöhnt und versöhnlich stimmt, einem guten Essen. Das ist von Gestern und am Gründonnerstag gibt es was Grünes. Mit den Traditionen breche ich nicht. Spinat und Ei in ganz anderer Verpackung, nämlich in einem Spinatkuchen. Mein erprobtes Rezept für die Semmelknödel-Muffins habe ich ein bisschen umsortiert und zu dem sehr wohlschmeckenden Kuchen aus der Gugelhupf-Form gäbe es eine schaumige Currysoße, weil Spinat und Curry best buddy's sind.

Spinatkuchen mit Currysoße


250 g Knödelbrot, getrocknet 

-alternativ geschnittene Brötchen oder Weißbrot, getrocknet-

300 ml Milch

4 Eier

1 Schalotte

50 g Butter

300 g Blattspinat, TK

Salz, Pfeffer, frisch geriebene Muskat


für die Soße

150 ml süße Sahne

1 Schalotte

1 gestr. TL Curry 

Salz, Pfeffer, Prise Zucker


Spinatkuchen im Gugelhupf

Das Knödelbrot mit der lauwarmen Milch übergießen, etwas durchmischen und etwa 15 Minuten ziehen lassen. In der Zeit die Butter in einem Topf schmelzen. Mit der flüssigen Butter die Gugelhupfform auspinseln. Die Schalotte sehr klein schneiden und in der Butter glasig anschwitzen, abkühlen lassen.


Den Spinat fest ausdrücken und den Saft auffangen. Wenn du mit frischem Spinat arbeitest solltest du ihn putzen und blanchieren. Spinat hacken und zum Brot geben. Ebenfalls kommen Butter und Zwiebeln, die Eier, Salz Pfeffer und etwas Muskat dazu. Am besten mit den Händen gut vermischen, aber nicht so kneten, damit alles noch stückig bleibt. 


Die Masse 15 Minuten ruhen lassen und dann in die Form füllen, danei gut andrücken. Im vorgeheizten Ofen bei 165 Grad backen. Ich habe die Funktion „Feuchte Heißluft“. Hast du das nicht, wähle Umluft/Heißluft und gieße beim Einsetzen des Kuchens 1 Tasse Wasser auf den Boden des Backofens. Den Kuchen 40-45 Minuten backen, 5 Minuten Ruhen lassen, stürzen und warm essen.


In der Zeit des Backens bereitest du die Soße zu. In einem Topf lässt du die klein geschnittene Schalotte glasig werden und gießt mit etwa 200 ml des Spinatwassers aus. Darin kochst du die Schalotte bei geöffnetem Deckel weich und kochst gleichzeitig dabei die Flüssigkeit ein. Dazu kommt die Sahne, Currypulver (du kannst auch jedes andere Curry deiner Wahl verwenden), Salz, Pfeffer und eine Prise Zucker. Dann zerkleinerst du die Schalotte mit dem Zauberstab und mixt die Soße dabei schaumig auf. Mit dem Spinatkuchen zusammen servieren.


Essen am Gründonnerstag


Herzhafter Kuchen mit Spinat


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