#Suppenliebe im Winter: Kraut und Rüben
Das sieht ja aus wie Kraut und Rüben ! Diesen mahnenden Ausruf meiner Mutter habe ich heute noch im Ohr. Er bezog sich vornehmlich auf den Zustand meines Zimmers. Da ja mein Enkel hier selten reinliest (er soll ähnliche Probleme haben 😂) und wir so unter uns sind, oute ich mich mal: Ich war genauso liederlich wie später auch mein Sohn, heute mein Enkel und wahrscheinlich schon Generationen vor und nach uns. Ich glaube, wenn man das in der Jugend richtig auslebt, kann man etwas Ordnung später schätzen.
Meine Mutter war nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, aber ich erinnere mich, dass einmal das ganze herumliegende Gemüll in hohem Bogen aus dem Fenster flog. Es spricht für ihre Gutmütigkeit, dass das nach hinten zum Hof geschah und nicht zur Straße. Ich muss so etwa 13-14 gewesen sein. Später, vielleicht so mit 16, durfte ich auf Grund der fortschrittlichen Erziehung ab und an auch mal einen Freund mitbringen. Diese Gelegenheiten brachten dann immer vorher einen Tag Aufräumarbeiten. So aus der Ferne betrachtet könnte ich mir vorstellen, dass meine Eltern zum Besuch der Freunde durchaus diese Hintergedanken hatten.
Kraut und Rüben beziehe ich nun inzwischen nur noch auf die Küche, oder höchstens auf meinen Schreibtisch, aber das steht auf einem anderen Blatt.
Kochen wir also in der Wintersuppenwoche heute etwas mit einem der wichtigsten Wintergemüse, neben den Hülsenfrüchten, dem Kohl. Natürlich mit der Rübe, auch Möhre, Mohrrübe, Gelbrübe, Gelbe Rübe, Rüebli, Riebli oder Wurzel genannt.
Weißkrautsuppe mit Möhren und Rindfleisch
Zutaten
für 4 Personen
1 kg Rinderhesse oder Beinscheibe
1 Suppengemüse
1 große Zwiebel
etwas Öl
1/2 Kopf Weißkraut
2 große Kartoffeln
Kümmel, ganz oder gemahlen
Salz, Pfeffer
Ein sehr übersichtliches Rezept und bestimmt Jedem bekannt. Aber Kochanfänger gibt es immer wieder und für die steht es hier ausgeschrieben.
Etwas Öl im Topf erhitzen und die nur in der Mitte durchgeschnittene, gewaschene Zwiebel auf den Schnittflächen schön braun anrösten. Die Schale kann ruhig dran bleiben, dann bekommt die Brühe eine schöne Farbe. Das Suppengemüse waschen und klein schneiden, 2 Möhren zurücklassen. Wasser aufgießen und das Fleisch langsam köchelnd garen.
Das Fleisch aus der Brühe nehmen, klein schneiden und beiseite legen. Die Brühe durch ein Sieb gießen und das ausgekochte Gemüse und Zwiebel entsorgen. Die Kartoffeln waschen und mit den Möhren klein schneiden. Das Kraut in Streifen schneiden und in einem extra Topf nur kurz blanchieren. Das Wasser entsorgen. Möhren und Kartoffeln, sowie das Kraut in der Brühe garen. Mit Salz, Pfeffer und unbedingt Kümmel würzen, der macht den Kohl bekömmlicher.
Bei uns gibt es am Ende zwei verschiedene Töpfchen. Herr pe. mit Kümmel gemahlen, ich beiße gern beim Essen auf die Kümmelkörner drauf.
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