Der Herbst auf dem Teller, mit einem sehr schön bunten Salat

Das jetzt Herbst ist, daran führt kein Weg vorbei. Der erste große Sturm ist gerade über uns alle hinweg gefegt und im besten Fall sind nur Bäume dabei zu Schaden gekommen. Obwohl es um jeden davon auch extrem Schade ist. Gerade diese Woche habe ich gelesen, dass diese Lebewesen miteinander kommunizieren, mit Wurzeln unter der Erde hinweg ihre frisch ausgetriebenem Schösslinge nähren und sich gegenseitig Kraft spenden, wenn nötigt. Das hat mich mächtig beeindruckt und bestärkt mich wieder in der Tatsache, dass es gut ist, dass ich mit meinen Pflanzen spreche. Also, so richtig, ihr versteht. Quasi unterhalten wir uns sogar, da wir uns meist schon ewig kennen. Und wir kennen unsere kleinen Marotten und Launen. Sie nehmen es mir nicht gleich total übel, wenn ich ein, zwei Tage mit dem Wasser zu spät  dran bin und ich sehe ihnen an, wenn sie irgendwie nörgeln, weil was nicht stimmt.


Salatteller im Herbst

Aber wir waren beim Herbst. Alle Pflanzen aus dem Garten, die aus südlichen Gegenden stammen, dürfen wieder ins Haus getragen werden. Das machen wir ja gern, alledings immer mit ein bisschen Wehmut. Das ist eben das endgültige Aus in Sachen Sommer. Das heißt soviel wie aus, vorbei, jetzt wird es kalt und ungemütlich. 

Damit wir aber nicht zu sentimental, oder gar depressiv werden, sollten wir versuchen, dem Herbst ein bisschen was Schönes abzuringen. Die bunten Blätter, ja.... hübsch. Die warmen Sonnenstrahlen, die sich machmal noch verirren und die wir irgendwie extrem intensiv versuchen aufzusaugen. Tja, da bin ich aber schon mit den guten Seiten am Ende. Der Herbst ist eben der Monat, der unter der Überschrift `Abschied` steht und das ist nicht so positiv für unsere Stimmung.

Aber mir fällt noch etwas Gutes ein. Der Herbst als Zeit der Ernte, bringt uns viele Früchte und Gemüse, die den ganzen Sommer über Sonne für uns getankt haben, um sie auf dem Teller jetzt frei zu setzen. Äpfel, Birnen, Kürbis, Trauben, Kräuter, Nüsse und noch viel mehr.
Manchmal hilft es, etwas schön zu reden. Davon das man sich was schön trinken kann haben wir alle schon gehört. Aber ich bin eindeutig dafür, sich etwas schön zu essen. 

Was hat es dann alles so auf unseren Teller geschafft ? Neben den oben genannten Zutaten auch ein Steinpilz, der einfach so an völlig untypischer Stelle im Weg stand, beim Gassigang. Die Kapuzinerkresse, die jetzt nochmal ordentlich Gas gibt und über und über blüht. Bunte Bete sind dabei und geröstete Kerne vom Kürbis und ein paar Gräupchen, in Rote Bete gekocht.

Salatteller im Herbst


Also los, alles auf den Teller was die Natur gerade bietet und das wird ein köstlicher 

Herbstlicher Salat

Zutaten: frei wählbar, was Küche und Keller bieten, hier als Beispiel
Bunte Bete, Rote Bete
Butternut Kürbis
Feigen
Weintrauben
Walnüsse
Rote Zwiebeln
Radicchio
Steinpilz ( alternativ Pfifferling, Kräuterseitling)
2 EL Gerstengraupen mittel
Thymian
Kapuzinerkresse ( alternativ Taketes)

Traubenkernöl
Rosé Balsamico (Italien Import)
Honigsenf
Salz, Pfeffer, Zucker
Zitrone
Aprikosenkonfitüre

Den Kürbis und die Bete schälen und mit dem Sparschäler, Allesschneider, Trüffelhobel oder einem anderen geeigneten Instrument hauchdünn schneiden. Mit Salz, einer Prise Zucker und etwas Zitronensaft vorsichtig durchmischen und mindestens 2 Stunden ziehen lassen.

Die Rote Bete in Stücke schneiden und in einem Topf mit sehr wenig gesalzenem Wasser mit 2 EL Gerstengraupen weich kochen. Die Rote Bete könnte man ebenfalls roh essen, aber hier möchte ich die Farbe an den Graupen.

Den Glückspilz in Stücke schneiden und in etwas Butter braten. In der gleichen Pfanne die Kürbirkerne (aus dem verarbeiteten Kürbis) und die Walnüsse braten und mit etwas Zucker karamellisieren.

Zwiebeln, Feigen, Radicchio, Weintrauben und die marinierten Zutaten anrichten. Das Dressing mischen, auf dem Teller sorgfältig über alle Bestandteile geben und mit Thymian bestreuen. Mit der Kapuzinerkresse garnieren.

Herbstsalat mit Kürbis, Bunter Bete, Feige, Nüssen, Trauben

Damit ist doch erst einmal die gute Laune für heute gerettet und wir sehen den nächsten Tagen positiv entgegen. Zumindest bis das nächste Schmuddelwetter, der nächste Sturm oder mal wieder so ein richtig dicker Nebel kommt. Thinks positiv !




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