Sam&James, Weimar : Pop up Restaurant in der Notenbank

Wer einen Platz im Pop up Restaurant von Sam& James gebucht hat und sich komplett überraschen lassen möchte, sollte hier jetzt bitte nicht weiter lesen. Oder sagen wir, erst nach der Schließung des temporären Genusstempels.


Wo fange ich an ? Was ist überhaupt ein Pop-up-Restaurant. Ein zeitlich begrenzt geöffnetes Restaurant, in dem von einem vorher nicht bekannten Koch, an einem kurz zuvor bekanntgegebenem Ort, ein sehr gutes Gastronomie-Angebot zu moderaten Preisen offeriert wird. Der kleine Bruder von ihm ist der Supper-Club, hier findet die Bewirtung immer nur einen Tag statt. Diese Ideen kommen, wen wundert es, aus England und Amerika.  Im Unterschied zum Supper-Club, der schon einen ziemlich konspirativen Charakter hat und durch den Veranstaltungsort private Wohnstube keinerlei Kontrolle der üblichen Behörden unterliegt, ist das Pop-up-Restaurant zwar auch geheimnisvoll, aber schon reguläre Gastronomie.



Die beiden verantwortlichen Akteure unseres gestrigen Abends waren Jürgen Hoffmann (James Catering) und die in Australien geborene Sam, von der ich leider (noch) nicht viel berichten kann. Ihre Schnittstelle ist nicht nur die Liebe zur guten Küche, sondern sie wohnen als Nachbarn  auch in einem Haus. Was man da an gemeinsamen Abenden so alles aushecken kann ist sicher vielschichtig und eine Aktion wie ein gemeinsames Restaurant, wenn auch nur für kurze Zeit, sicher eine der besseren Ideen. 

Nachdem der Gedanke gereift war, ging es an die Umsetzung bzw. Suche nach einer geeigneten Lokalität, die im besten Fall auch schon eine gewissen Infrastruktur mitbringen sollte. Bei aller Geheimhaltung des Ortes, hatte ich das Rätsel relativ schnell gelöst, denn dort war ich schon einmal. Das große imposante Haus in der Steubenstraße, die ehemalige Bank, hat einiges an Geschichte zu bieten, welches man hier nachlesen kann. Auch die jetzige Nutzung und die noch weitere Renovierung bzw. der Umbau durch die Stiftung Heyge, sind hier beschrieben. Notenbank Steubenstraße Weimar

Unsere zwei, zu Beginn etwas verschlossenen Tischherren, kamen mit uns ins Gespräch und es wurde ein rundum schöner Abend. Nette Menschen kennen lernen, gemeinsam Essen und über Weimar und die Welt plaudern. Das Ambiente des Hauses, wunderschöne live Musik  (leider zu kurz) und das gut ausgestattete Restaurant (feines Porzellan von RAK) rundeten den Abend ab.

Natürlich schreibe ich auch, was es zu essen gab. Ich habe ja oben gewarnt nicht weiter zu lesen, wenn man sich überraschen lassen will.


Aperitif: GinMare-Tonic


Zitronige Linsensuppe mit Koriander und Safran-Ei


Salat von der Pomelo mit Garnelen, Zimt, Anis und Fenchelsamen



Glasierte Entenbrust mit Stern-Anis, Honig und Orangen, gerösteten
Süßkartoffeln, Thai-Spargel mit grünen Chilis und Zitronen-Salsa


Harissa-Lamm mit Granatäpfeln und Kräutern, Cous Cous, Joghurt 
und scharf-sauren Möhren



Ziegenfrischkäsemousse mit Vanille, Orange,
Feige und Honig-Sherry-Sirup


Bleibt mir nur, unseren Nachessern ebenfalls einen guten Appetit und einen schönen Abend zu wünschen. Das zweite Pop-up im Herbst ist schon in Planung und wir werden bestimmt wieder dabei sein. Wie, wo und wann, da hüllt sich Jürgen Hoffmann natürlich noch in Schweigen. Recht so, sonst macht es ja keinen Spaß.



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