Die Rettungsgruppe stößt an: (Nicht nur) wer Sorgen hat, hat auch Likör

#wirrettenweaszurettenist

Heute retten wir mal drauf los, von Sirup bis Likör. Der Sommer bietet ja so viele Möglichkeiten, sich für den bevorstehenden Winter zu bevorraten. In der letzten Rettung haben wir uns der Marmelade gewidmet, ihr erinnert euch. Und wir bleiben nochmals beim Obst. In Hülle und Fülle steht es zur Verfügung und jeder muss eine ganze Menge Phantasie haben, um auch einmal etwas Neues für die Familie zu kreieren.

Likör aus Kernen von Obst

Sirup steht sehr selten auf unserem Speiseplan und deshalb habe ich mich einem Rezept für Erwachsene gewidmet. Und das hat auch in Erwartung grauer, trüber und neblig feuchter Tage einen wärmenden Nebeneffekt: Es gibt ein Likörchen und dazu hat noch keine/r Nein gesagt. Nicht nur wegen der sprichwörtlichen Sorgen, die man haben könnte und nach dessen Genuss vielleicht nicht mehr. Ein Likör schmeckt auch in lustiger, geselliger Runde und kommt bei uns auch ganz oft übers Eis und andere Desserts.

Betrachten wir einmal, warum man den Sirup und Liköre retten sollte. Bei Beiden geht es um das natürliche Aroma und in manchen Fällen auch um den Fruchtgehalt. Am hohen Zuckergehalt kann man beim Sirup nicht sparen, zum einen wegen der Haltbarkeit und zum anderen wegen dem Süßungsgrad des späteren Getränkes. Aber das der Geschmack und Farbe am Ende wirklich ausschließlich von der Frucht kommen und nicht von Aromastoffen und Farbstoffen, dass unterscheidet hier von der industriellen Herstellung.


Likör aus Kernen von Obst

Liköre anzusetzen, indem man Früchte mir Alkohol übergießt, etwas Zucker zugibt und das Ganze (meist bis zur Weihnachtszeit) stehen lässt, ist eine Zubereitunsgsart die es schon sehr lange gibt. Der Klassiker war die Schwarze Johannisbeere für den Likör, den meine Oma für  s e h r  schwere Fälle von Magenverstimmung bereit hielt ;). In der Beliebtheitsskala wurde er gefolgt von dem der Sauerkirsche. Mein letztes Experiment galt dem Weißdorn. Es wurde ein Getränk, dass später nach allgemeinem Begutachtung nicht so der Hit war. Aber da war wenigstens ein bisschen Gesundheit drin.


Kernobstbrandy

Beim Likör kann man schon an der Zuckerschraube drehen und ein bisschen sparsamer sein. Ich verwende bei der sparsamen Zugabe von Zucker entweder Kandiszucker, oder Braunen Rohzucker. Und natürlich werden die Aromen nur aus natürlichen Zutaten gezaubert. Sirup und Likör gehören schon lange zum Repertoire, um den Sommer in den Winter zu exportieren. Mein gleich folgendes Rezept hat noch eine andere Besonderheit: Es wird mit den Zutaten angesetzt, die man für gewöhnlich entsorgt. Wir machen unseren Likör durch den Ansatz von Kernen der Mirabelle und Aprikose (Marille). 

Los geht`s und denkt daran, nur alles was ihr selbst zubereitet, könnt ihr mit ruhigem Gewissen essen und trinken.


Selbst gemachter Likör aus Kernen vom Obst



Likör aus Kernen von Mirabelle und Marille (Aprikose)

Kerne vom Obst, restliches Fruchtfleisch nicht entfernen!
Ich beginne mit den Aprikosenkernen und mache den Ansatz für den Likör. Nach und nach kommen dann die anderen Kerne je nach Verfügbarkeit hinzu, von Mirabelle und auch Pflaume. Damit sie gut bedeckt sind, wird immer wieder etwas Alkohol aufgegossen.

Alkohol Hier hat sich eine Mischung von 1/3 Primasprit (ca. 96%) und 2/3 Wodka oder Doppelkorn (ca. 37%) bewährt. Aufgegossen wird dann nur noch mit 37%. Ist viele Fruchtfleisch an den Kernen eine kleine Menge 96%-igen dazu geben.

Zucker Auf ein 1 Liter Glas nehme ich einen EL Kandiszucker oder Braunen Rohzucker.

Gewürze Ich gebe dem Ganzen immer gern noch ein wenig weihnachtliche Gewürze bei. Auf das 1 L Glas 1/2 Zimtstange, ein Sternanis, 2 Nelken und 1-2 Stück Schale von einer Bio Zitrone.

Der Likör kommt in den Keller und wird ab und an, wenn ich vorbei gehe, mal geschüttelt. Stehen darf er bis zur Weihnachtszeit und ist eine sehr feine Ergänzung zur weihnachtlichen Küche. Besonderer Tipp von mir: Statt einem Grog, einfach mal 2 EL davon in den Tee. 


Alle Beiträge der beteiligten Foodblogger könnt ihr nach und nach auf der Facebook Seite der Gruppe finden - Wir retten was zu retten ist - oder hier nachfolgend nachlesen:


The Apricot Lady Rotweinlikör


lieberlecker (Andy) Ingwer Limetten Sirup 

Unser Meeting Johannisbeersirup

Summsis Hobbyküche Roter Johannisbeerlikör 

Brittas Kochbuch Himbeersirup


Leberkassemmel und mehr Longan-Likör  


1x umrühren bitte aka kochtopf Eicello  

Prostmahlzeit Limoncello 

Sakriköstlich Chai-Sirup  

Fliederbaum Waldlikör

Barbaras Spielwiese Pfefferminzsirup 

Jankes*Soulfood Zwetschgenkernlikör 

multikulinarisch.es Rotklee-Sirup

münchnerküche Zitronen Thymian Sirup 

Katha-kocht! Zitronenmelisse Sirup  

thecookingknitter Gurken-Zitronen-Sirup 

Anna Antonia Herzensangelegenheiten Chili-Rum-Punsch


Kommentare

Anonym hat gesagt…
Dass man Likör mit den Kernen von Früchten machen kann, war mir tatsächlich neu. Liegt vielleicht auch daran, dass Likör bei uns eher nicht getrunken wird, obwohl mir die Vorstellung gefällt, jetzt etwas anzusetzen und im Winter dann erst die Entwicklung zu sehen.
Lg, Miriam
Katha hat gesagt…
Dein Likör lacht einen richtig an - auch um diese Uhrzeit ;) Hab ich das richtig verstanden - du sammelst die Kerne über einen längeren Zeitraum, je nach dem was gerade an Obst verputzt wird? Das ist ja wirklich super unkompliziert! Den merke ich mir auf jeden Fall für das nächste Jahr vor :)

Liebe Grüße,
Katha
Barbara hat gesagt…
Zu Likör sage ich auch nicht nein, obwohl ich das Sprichwort gar nicht kenne...

Likör aus Kernen wollte ich auch schon lange machen... Amaretto ist ja auch so ähnlich, mit Mandelkernen. Oder Zwetschgenkerne eignen sich, habe ich schon gehört, aber wir haben keinen Zwetschgenbaum mehr. Liest sich jedenfalls sehr gut. Ich nehm' gerne (etwas später am Tag) ein Gläschen! :-)
auchwas hat gesagt…
Super Rezept liebe Petra,
klasse Bilder und ein feiner Likör. Ich mache gerne Likör und variiere auch mit dem Alkohol, freue mich immer wenn jemand mit ein Flasche 96% aus Italien mitbringt, dort ist er erheblich billiger. Dort wird ja auch gerne Limoncello gemacht :). Mit Aprikosen muss ich mal probieren, mit Zwetschgen mache ich es ähnlich.Danke für das schöne Rezept und liebe Grüße
Ingrid
Summsi hat gesagt…
Aus Kernen, was für eine tolle Idee. Ob das auch mit Zwetschgenkernen geht? Davon habe ich massig. Meine Nachbarn sind im Urlaub und ihr Baum wächst zur Hälfte über unseren Zaun. O-Ton der Nachbarn: "Ihr könnt alles Ernten." Klingt jedenfalls sehr lecker. Saute Kirsche kenn ich auch noch.
Susi L. hat gesagt…
Also dieses Rezept muss ich auf jeden Fall mitnehmen, denn Kriecherl liege ich und die Kerne waren bisher immer ein Abfallprodukt. Das muss sich ändern.
Tolle Fotos hast du gemacht.
Anonym hat gesagt…
Deine Bilder gefallen mir besonders gut - gut gerettet - danke :-)
Liebe Grüsse aus Zürich,
Andy

Anonym hat gesagt…
Aaaa schon wieder was gelernt, was mit Zwetschgen geht, geht auch mit Aprikosen und Mirabellen. Oha... jetzt habe ich die Qual der Wahl.

Super Rezept!

LG Wilma/Pane-Bistecca
Britta hat gesagt…
Ich trinke eigentlich keinen Likör, deshalb habe ich auch noch nie selber welchen gemacht. Probieren würde ich den Deinen aber sehr gerne mal!
giftigeblonde hat gesagt…
Auch mir ist das neu mit den kernen, für heuer wird das nix mehr bei mir, aber nächstes Jahr muss ich das unbedingt machen,..fallen ja immer alle möglichen Kerne an.
Echt ein tolles, interessantes, mal ganz anderes Rezept!

lg. Sina
Anonym hat gesagt…
Nur aus Kernen, das kenn ich nicht- ich geb gerne ein paar zerschlagene Kerne als Aroma bei Kirschmarmelade dazu. Also, klasse!
Christina hat gesagt…
Das mit den Kernen ist mir total neu :D
Brotwein hat gesagt…
Likeur habe ich noch nicht ausprobiert. Dieser hört sich toll an! Werde ich mir merken.
LG Sylvia
Sakriköstlich hat gesagt…
Also dieser Likör lacht einen so richtig an und wärmt an kalten Tagen das Herz! Finde ich sehr gut!
Liebe Grüße, Tanja
Friederike hat gesagt…
dein Likör braucht auch ganz schön lang ;-) aber gut Ding braucht Weile, oder?
tolles Rezept!!
Jankes Seelenschmaus hat gesagt…
Liebe Petra,
ich proste meiner Kern-Likör-Schwester im Geiste zu. Ein toller Beitrag.
Anonym hat gesagt…
Die Farbe - ich möchte jetzt ein Gläschen von deinem Likörchen. Okay warten wir vielleicht bis Mittag. ;-)
zorra hat gesagt…
Die Farbe - ich möchte jetzt ein Gläschen von deinem Likörchen. Okay warten wir vielleicht bis Mittag. ;-)
multikulinaria hat gesagt…
Likör aus Mirabellen- und Aprokosenkernen klingt erst mal ungewohnt, aber man lernt ja bekanntlich nie aus. Die Farbe sieht schon mal top aus. Muss ich auch mal ausprobieren. Schon aus Neugier, wie Kern-Likör wohl schmeckt …
Ines | Münchner Küche hat gesagt…
Liebe Petra,
ich bin ja immer wieder begeistert wie aus Kernen so ein toller Likör werden kann. Und deine Gläschen sind ja auch mehr als zauberhaft.

Liebe Grüße
Ines
Dani Leberkas hat gesagt…
Liebe Petra,
der Likör klingt gut :-) Ich habe bisher nur Kirsch- und Zwetschgenkerne verwendet, aber Aprikosen ist eine Idee fürs nächste Jahr.

Viele Grüße,
Daniela