Essbare Wunder: Frühlingsküche

Frühling.

Keine andere Jahreszeit hält für uns mehr Wunder bereit. Wie auf Knopfdruck erneuert sich das Leben wo man nur hinschaut. Da wird geboren, geworfen, gelegt, gekeimt, geblüht und gewachsen, wo man nur hinschaut. Alles entwickelt eine Kraft nach dem Winter, dass uns die Hormone und Phytohormone nur so um die Ohren fliegen. Und auch wir wollen da nicht zurück stehen. Auch die selbst ernannte Krone der Schöpfung verspürt Tatendrang und sehnt sich nach Vermehrung.

Wildkräuter

Wir lieben den Frühling wie kaum eine andere Jahreszeit, da sie von allen die positivste Ausstrahlung hat. Und da wir Menschen dazu neigen, alles was wir lieben auch zum fressen gern zu haben, schöpfen wir mit vollen Händen. Ob junges Gemüse oder junges Getier, unser Speiseplan braucht jetzt Frische und mit dem Genuss der jungen Keime geht auch die Kraft, die in einer solchen Erneuerung liegt, auf uns über. Das klingt wie eine Zauberformel, ist aber keine. 

Die Inhaltsstoffe der Frühlingskräuter wecken nach dem langen kalten Winter nun unsere Lebenskräfte, stärken unseren Organismus auf natürliche Art und Weise und bringen uns wieder in Schwung! Wildkräuter bereichern unseren Speiseplan und geben unseren Gerichten Würze. Sie sind starke Motoren für den Stoffwechsel , regen die Herz- und Kreislauftätigkeit an, fördern die Verdauung, wirken teilweise entzündungshemmend. Darüber hinaus sind sie auch noch großartige Vitamin- und Mineralstofflieferanten.
Auch die Brunnenkresse gehört im Frühling, neben den Wildkräutern, zum ersten essbaren Grün. Will man auflisten, welche positive Wirkung sie hat, liest es sich wie das who is who  what is what der Zivilisationsprobleme.

Als Zorra mit ihrem Blog kochtopf.me dazu aufgerufen hat, essbare Wunder auf den Tisch bzw. auf den Teller zu bringen, habe ich also keinen Moment überlegen müssen. Wunder sind oft die kleinen Dinge, nicht immer spektakulär, aber sie zaubern jedem ein Lächeln aufs Gesicht, oder Wärme ins Herz.  Mein Beitrag zu dem wirklich tollen Thema ist Frühlingsküche


Millefeuille vom Mairübchen mit Räuchersaiblingstatar, Brunnenkressesüppchen, Wilkräutersalat
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Wildkräutersalat

Zubereitung Angaben für 4 Personen

Millefeuille

2 große Mairübchen dünn schälen und in sehr dünne Scheiben schneiden. Ich mache das mit dem Allesschneider auf 3mm. In einer Pfanne etwas Butter schmelzen und die Scheiben einzeln leicht angehen lassen, bis sie etwas weich werden. Nicht zu lange in der Pfanne lassen, sie sollen bissfest bleiben. Auf einem Küchenkrepp etwas das Fett entfernen, leicht salzen.

2 Räuchersaiblingsfilets in kleine Stücke zupfen. 1 Spalte von der Salzzitrone, 1 Schalotte und 2 Radieschen in sehr kleine Würfel schneiden und zum Fisch geben. 2 Esslöffel Creme double darunter mischen und mit Salz, Pfeffer und einem Spritzer Zitronensaft abschmecken.

Das Tatar vom Räucherfisch mit den Scheiben des Mairübchens stapeln und mit Rettichkresse garnieren.

Brunnenkressesuppe

2 große Kartoffeln schälen und in kleine Würfel schneiden. Eine Zwiebel schälen, klein schneiden und in einem Esslöffel Butter glasig anschwitzen. Die Kartoffelwürfel dazu geben und mit 1 Liter Brühe (Gemüse oder Fleischbrühe) aufgießen. Kochen bis die Kartoffeln weich sind und kurz vor Ende der Garzeit 200 ml süße Sahne aufgießen. Die weichen  Kartoffeln pürieren. Eventuell durch ein Sieb streichen. 200 gr. Brunnenkresse waschen und von den Wurzeln zupfen. In die Suppe geben und nochmals pürieren. Mit Salz und Pfeffer, 1 Spritzer Zitrone und Macis oder etwas Muskatnuss (wenig!) abschmecken.

Wildkräutersalat, Mairübchen


Wildkräutersalat

Am besten bewaffnest du dich mit einem Buch über Wildkräuter und wirst als erstes erstaunt sein, was man alles essen kann. Wichtig ist zu beachten, wenn es Pflanzen mit giftigen Doppelgängern gibt. Wildkräuter sind nicht nur im Frühling sondern das ganze Jahr über eine gesunde Ergänzung zum Speiseplan. Hier kann man Suppen, Soßen, Mousse oder Pesto machen. Im Frühling essen wir sie am liebsten pur als Salat, mit einem fruchtigen Dressing.

Ich konnte aktuell für diesen Salat sammeln: Giersch, Löwenzahn, Walmeister, Blutampfer, Brennnessel, Schabokskraut, Keime vom Ahorn, Gänseblümchen und Vogelmiere. Die Vogelmiere ist aromatischer als Kopfsalat und lässt sich auch als spinatartiges Gemüse zubereiten.

Dressing: Salz, Pfeffer, 1 Esslöffel Holundergelee, 1 Teelöffel Orangensenf,  Traubenkernöl. weißer Balsamico

Dieses Rezept ist mein Beitrag zur Zorras Blogevent :

Blog-Event CXVIII - Essbare Wunder (Einsendeschluss 15. April 2016)

Kommentare

Unknown hat gesagt…
Als bekennende Wildkräuterfreundin bin ich mehr als begeistert von diesem kulinarischen Kunstwerk:-)
Lg Karina
www.fräuleingrün.at
manuela hat gesagt…
Das sieht umwerfend aus und schmeckt bestimmt auch so :)
zorra hat gesagt…
Damit hast du wirklich den Frühling auf den Teller gebracht! Wunderschön!