Der Wein vom Weimarer Poetenweg: Werkstück Weimar

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Vor ein paar Tagen bin ich, bei gerade zufällig mal frühlingshaftem Wetter, nach Freyburg an der Unstrut gefahren. Ich wollte mich auf den Spuren des Weimarer Poetenweges mit Hans-Albrecht Zieger unterhalten, dem Geschäftsführers der Winzervereinigung Freiburg-Unstrut. Launiges Wetter und eine wirklich sehr schöne Gegend. Unweit von Weimar und meine erste Feststellung ist, dass man da ruhig öfter mal hinfahren könnte.

Der Weimarer Poetenweg ist nicht eine anheimelnde Gasse in der kulturträchtigen Altstadt Weimars, sondern der Name einer Lage eines der ungewöhnlichsten Weinanbaugebiete Deutschlands. Weinanbau in Thüringen hat aber durchaus Tradition, denn schon der Geheimrat Goethe sprach von manchem Essigtal, welches er in Mitteldeutschland lieber zu umfahren gedenke. Mit inzwischen 110 Hektar Rebfläche hat sich Thüringen zu einer kleinen, aber feinen Spezialität Region mit Geschmacksgarantie entwickelt und von Essigtal kann überhaupt keine Rede mehr sein.


Foto: Winzergenossenschaft Freyburg

Georg Prinz zur Lippe begann 2008  mit der Pflanzung der ersten Stöcke auf dem Weinberg, der am  kleinen Ettersberg liegt, zwischen Dorotheenhof und Oßmannstedt. Damit wollte er eine Vision seiner Vorfahren aufleben lassen. 2010 gab es die Jungfernernte und ab 2012 kam der erste Wein auf den Markt. 

Nach einigen Problemen bei der Ernte und einer recht elitären Vermarktungsstrategie, haben sie im vergangenen Jahr die Bewirtschaftung und Vermarktung des Weimarer Weines übernommen. 

Zieger: Die Bewirtschaftung liegt in der Verantwortung der Agrargenossenschaft Gleina, die mit viel manuellem Aufwand die Pflege, Ernte und Weiterentwicklung der Fläche übernommen hat. Inzwischen sind 43 der 46 ha bepflanzt. Der Ausbau und die Vermarktung der Weine liegt hier in Freyburg, da Gleina Mitglied der Winzergenossenschaft ist.


Werkstück Weimar Wein


Auf den zu 43  Hektar des Weimarer Poetenweges wachsen denn welche Trauben ?

Rund die Hälfte der Thüringer Anbaufläche nehmen Grauburgundern Spätburgunder, Sauvignon Blanc und Auxerrois ein. Sie haben bereit sin den früheren Jahrgängen ihre Qualitäten offenbart und bleiben auch Leistungsträger. Jedoch werden nicht alle 17 Rebsorten ihren Flaschenauftritt haben. In den nächsten Jahren gibt es sicher, abhängig von den jeweiligen Qualitäten, noch viel Spielraum für die Kreativität der Kellermannschaft. Der Dornfelder wird komplett als Rosé ausgebaut.

Ja, den konnte ich ja schon probieren und ich bin mir sicher, dass wird mein Terassenwein für den Sommer, so für laue Abende. Und der hat doch aktuell auch schon eine Auszeichnung bekommen....

Ja, auf der Berliner Wein Trophy bekamen wir dafür die Goldmedaille.

Wie unterschiedet sich ihre Philosophie hinsichtlich der Weine von der bisherigen, Vermarktung ?

Klassisch klar und voller Sturm und Drang bezieht sich das WERKSTÜCK WEIMAR, so der Name, auf das Erbe der Goethe Ära. Die handwerkliche Meisterschaft ruht indessen auf den modernen Ideen des Bauhauses. 
Die ersten Weine sind durchgegoren und auf den Flaschen. So feierte die Marke WERKSTÜCK WEIMAR mit einem Müller Thurgau DQW und einem Dornfelder Rosé DQW ihre Premiere. Als nächstes folgen gerade jetzt Sauvignon Blanc Silvaner und Auxerrois. Sie zählen zur Kategorie WERKTAG und sind unkomplizierte Essensbegleiter für jeden Tag. Darüber hinaus gibt es auf fruchtbetonte Cuvées zu sehr bezahlbaren Preisen, in rot, weiß und rosé unter der Bezeichnung POET.
Die dritte Kategorie des Werkstücks Weimar ist der FESTTAGswein , gereifte Spitzenweine für den besonderen Anlass. Diese werden im September d.J. folgen. darauf bereitet sich unter anderem eine Grauburgunder Spätlese im Holzfass vor.


Wein Weimarer Poetenweg


Können sie denn schon was zur Preisgestaltung der Weine sagen ?

Vom Bauhausgedanken kommt auch der Gedanke der morderaten Preisgestaltung. So pendeln sich die tropfen in guter Mittellage ein, zwischen 6,40 € (Müller Thurgau und Poet) und 9,40 € für Qualitätsweine und Spätlesen. Der Frühburgunder Barrique wird für 16,80 € auf den Markt kommen.

Sind sie mit den Erträgen der Thüringer Lagen zufrieden und was machen denn die klimatischen und geologischen Vorzüge aus ?


Bereits die erste Lese unter der neuen Flagge hat unsere Erwartungen erfüllt. Der mineralische Muschelkalkverwitterungsboden mit viel Lehm und Ton sorgt verlässlich für filigrane Strukturen. Hohe Sonneneinstrahlung, moderate Niederschlagsmengen, kühle Nächte und kalte Winter sind gute Wegbereiter.

Trotz eines nassen Oktobers kamen die Trauben gesund vom Stock. Am Ende landeten beachtliche 400 Tonnen Lesegut in Freiburg.

Was empfehlen sie den Lesern , wie kann man sich am besten mit den Weinen der Thüringer Lagen, besonders der des Weimarer Poetenweges vertraut machen ?

Ein Besuch in unseren Räumen in Freybrg lohnt sich immer. Es gibt auch sehr viele Veranstaltungen, die wir hier organisieren. Auch eine Besichtigung unseres traditionellen Holzfass Kellers ist möglich.
Darüber hinaus eröffnen wir in Weimar am 20.3.2016 eine Vinothek im Kirms Krackow Haus, in der man sich speziell dem Weimarer Werkstück widmen wird. 

Vielen Dank für das Gespräch und weiterhin Erfolg mit ihrem neuen Produkt.

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