Heute mal keine Nockerl aus Salzburg: Herzhafte Fleischknödel mit Sauerkraut
Es gibt mal wieder einen interessanten Aufruf zu einem Blog Event, dem ich mich nicht verweigern kann. Meine Affinität zur guten österreichischen Küche ist ja bekannt und wenn im Blog von Zorra aufgerufen wird, typisches aus Salzburg zu kochen, bin ich dabei. Leider, muss ich gestehen, war ich noch nicht in der wunderschönen Stadt, deren Besuch schon lange in Planung ist, aber immer wieder aus verschiedenen Gründen verschoben werden musste.
Eine sehr schöne, umfassende Information zu meinen Überlegungen was ich denn kochen sollte, habe ich auf der Seite der Süddeutschen.de gefunden. Was macht die Salzburger Küche denn aus.....
"....Eine typische Salzburger Küche mit unverwechselbaren Gerichten gibt es nicht, vielmehr zeichnet sich jeder Landesteil durch einzelne Gerichte aus. So unterscheiden sich die Pinzgauer Kaspressknödel von den Lungauer Kasknödeln dadurch, dass der Bergkäse im Pinzgau härter und pikanter ist. Auch das Gelingen der Kasnocken hängt von der Käsequalität ab. Sie werden in einer großen Pfanne, die auf einem Pfannenknecht steht, und mit grünem Salat als Beilage aufgetragen. Was die Kasnocken für den Pinzgauer, sind für den Pongauer Bladln - ein meist mit Roggenmehl zubereiteter Teig, in Quadrate oder Dreiecke geschnitten und in Fett ausgebacken - und Fleischkrapfen. Dazu gibt es Sauerkraut, das oft als Beilage zu finden ist. Nocken (Nudeln) werden in allen Landesteilen gern gegessen, besonders in der süßen Variante mit Früchten der Jahreszeit wie Ribisel (Johannisbeeren), Moosbeeren (Heidelbeeren), Kirschen, Äpfeln, Birnen oder Zwetschken. Die adelige Krönung all dessen ist der Kaiserschmarrn, der seinen Ursprung im Salzkammergut hat. Rezeptur und Zubereitung hatte Kaiser Franz Joseph auf seinen Jagdausflügen bei den Holzfällern abgeschaut und höfisch verfeinern lassen. Die vielen Seen und Flüsse in der Umgebung der Stadt Salzburg lieferten frischen Fisch für die höfische Tafel, wobei Karpfen und Forelle am beliebtesten waren. Fische und Flusskrebse sind heute noch ein wichtiger Bestandteil der Speisekarte...."
Als erste Überlegung sind mir natürlich die Salzburger Nockerln eingefallen. Deren Zubereitung gibt es aber schon sehr gut hier bei mir von Brigitte beschrieben. Ich habe mich für etwas Deftiges entschieden und so kam ich auf die Fleischknödel, gefüllt mit Geselchtem. Was das ist? Wie ihr in unserem Lexikon lesen könnt.....durch Pökeln und Kalträuchern haltbar gemachtes Fleisch.....meist vom Rind oder Schwein. Dem am nächsten kommt das bei uns übliche Kassler und das habe ich auch verwendet.
Rezept für 8 Knödel (4 Personen)
500 gr. Kartoffeln
200 gr. Mehl
50 gr. Gries
1 Ei
1 Essl.Butter
Salz
500 gr. Sauerkraut
1 Karotte
etwas durchwachsenen Speck
1 Zwiebel
Butterschmalz
Knoblauch
Salz, Pfeffer
getrockneter Majoran
1Lorbeerblatt
2 Wacholderbeeren
1Lorbeerblatt
2 Wacholderbeeren
Die Kartoffeln kochen und ausdämpfen lassen. Durch die Presse drücken und mit den Zutaten zügig einen Teig kneten. Das Kassler in Würfel schneiden (so fand ich es besser als durch den Wolf gedreht oder im Stück) Ich hab es mal "kurz durch die Pfanne gejagt" und erkalten lassen. Aus dem Teig eine Rolle formen, diese in 8 gleichgroße Stücke schneiden. Aus jedem eine Kugel formen, in die Mitte eine Mulde drücken und einen Esslöffel Kassler einfüllen. Das Fleisch mit Teig umschließen und eine Kugel formen. Im wallenden Salzwasser 15 Minuten kochen.
Für das Sauerkraut gebe ich etwas durchwachsenen Speck, klein geschnittene Zwiebel, Knoblauch und ein bisschen gestiftete Karotte in einen Tiegel und röste es an bis der Speck ausgelassen ist. Dazu gebe ich das Sauerkraut, S+P, Lorbeerblatt und Wacholderbeeren und lasse es 20 Minuten schmoren. Immer mal mit wenig Brühe aufgießen, bis es weich ist. Lorbeerblatt und Wacholder entfernen.Zum servieren gebe ich obenauf ein wenig gerebelten, selbst getrockneten Majoran.
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