Heut mach ich mir kein Abendbrot, heut mach ich mir Gedanken.....

Dieser legendäre Satz stammt von Wolfgang Neuss, dem Charismatischen, treffsicher Pointierenden, der von der Apo über alle Räusche, bis zum Weg in die Sozialhilfe nichts ausgelassen hat und 1989, kurz vor dem Fall der Mauer in Berlin  starb.
Dieser Satz ist legendär und man möge mir verzeihen, dass ich ihn zur Einleitung für eine so profane Sache wie den Jahresende-Post auf einem Foodblog verwende. Aber zumindest habe ich an einen Mann erinnert, der uns heute mit treffsicherer Analyse unseres gesellschaftlichen Lebens auf die Sprünge helfen könnte, wenn er nicht selbst an ihm gescheitert wäre.

Fast der letzte Tag also, bei mir immer ein Schwachpunkt. Da leiste ich mir Sentimentalität in rauen Mengen. Das Weihnachtsfest geht mir nicht unter die Haut, aber dieser unwiderrufliche letzte Tag im Jahr. Da fühle ich mich gemüßigt Bilanz zu ziehen und muss mich damit wieder ordnen und auf einen neuen Anfang einstimmen, nur einen Tag später. Gut oder schlecht, keine Ahnung. Aber es hat eigentlich Vorteile, nicht immer so weiter wie es war, sondern mal überdenken und resümieren und ein Reset. Alles auf Null,  alles auf Anfang, nicht nur beim verpatzten Würfelspiel.

Wir leben in einer aufregenden Zeit, die Wogen schlagen hoch. Die Wogen der Armut, im eigenen Land und in der Welt und die geistige Armut nimmt zu. Uns geht es gut, sehr gut, zu gut manchmal und wir zelebrieren unseren Wohlstand und wir geben nicht wirklich davon ab. Da schließe ich mich mit ein. Etwas, aber viel zu wenig Gutes getan. An dieser Stelle der Aufruf, wie jedes Jahr, für dieses einmalige Projekt in Kenia etwas abzugeben.
Watoto wa - schaut euch an, wie man helfen kann und jeder Pfennig dort ankommt wo er hin soll.

Machen wir es also Jeder für sich und versuchen wir es auch in der Gesellschaft ,etwas bewegen.  Bewegen, in die richtige Richtung, auf andere zu und nicht die Augen und Ohren verschließen, wenn der Mob jetzt ruft, er sei das Volk und Unmögliches fordert. Zeigen wir Flagge und stellen uns dem entgegen.

Und für uns persönlich lassen wir mal wieder frischen Wind rein, räumen alte Schubladen auf und versuchen etwas Neues anzufangen. Es muss nichts Großes sein, nur für uns sollte es Bedeutung haben. Was nehmen wir uns also vor. Möglichst nichts, was keinen Bestand hat. Und ob es Sinn gemacht hat, können wir erst in 365 Tagen bilanzieren. Da lesen wir uns dann wieder und ich hoffe, gesund und mit frohem Sinn und Neugier und Mut und Kraft und Stolz, auf das Erreichte.

In diesem Sinne, einen schönen und fröhlichen Silvester Abend. Wenn es nach mir geht, lasst das Feuerwerk weg ! Lasst die Funken lieber in euren Herzen sprühen.

















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