LAKRITZ - süße und herzhafte Rezepte mit dem schwarzen Gold #jteb

Treffe ich einen Mann der Süßholz raspelt darf er das gern tun, wenn er gerade in der Küche steht ;)

Da meine Kindheit und Jugend durch eine Haribo-freie Ernährung überschattet war, habe ich keine Erinnerung ob ich Lakritze mochte, oder nicht. Später, als die Verzehrmöglichkeiten vielfältiger waren,  war ich kein Fan der wenig süßen, schwarzen Süßigkeit. So nach und nach hat sich aber die Lakritze in mein Herz geschlichen, nicht zuletzt wegen einiger FressAnfälle gemeinsam mit meinem Enkel. Aber jetzt, so im letzten Jahr,  habe ich meine Gegenwehr aufgegeben und das Blatt hat sich hin zu einer glühenden Verehrerin Verzehrerin des schwarzen Goldes gewendet. Nicht zuletzt durch die Möglichkeit, mit Lakritz zu würzen und neben Backwaren auch Herzhaftes zuzubereiten.


was koche ich mit Lakritze

ISBN 978-3-7843-5297-8

Da war es also kein Wunder, das das Buch LAKRITZ  mein Herz schon beim Anblick des Titelbildes höher schlagen lies, versprach es doch " süße und herzhafte Rezepte mit dem schwarzen Gold". Bei einem Bummel über Frankfurter Buchmesse 2014 habe ich mich darin festgelesen und sofort war klar, dass ich es euch vorstellen möchte. Ich bedanke mich also beim Landwirtschaftverlag Münster für das Exemplar, welches jetzt vor mir liegt.

Das Bild auf dem Cover zeigt " kleine Lakritztörtchen mit Heidelbeerbaiser" und lädt unmittelbar zum blättern und noch mehr zum nachbacken ein. Halte ich ein neues Buch in den Händen, ist meine erste Überlegung immer die, was möchte ich jetzt als erstes einmal ausprobieren. Die Entscheidung war ziemlich schnell gefallen, aber dazu später.

Das Buch der schwedischen Köchin und Konditorin Elisabeth Johansson, mit Fotos von ihr selbst und Helén Pe, beginnt mit einer Vorstellung der einzelnen Erscheinungsformen der Lakritze und "interessanten Informationen über die beste und leckerste Wurzel der Welt". Wir erfahren, dass Lakritz - auch unter dem Namen Süßholz bekannt - aus den Wurzeln eines mehrjährigen buschigen Kraut`s gewonnen wird, welches zur Familie Hülsenfrüchte gehört. Sie wächst vor allem im Mittelmeerraum in Italien, Frankreich und Spanien. Auch wenn heute noch wild wachsende Lakritzwurzeln in die Produktion kommen, wird sie im großen Maßstab in Westeuropa angebaut. Man sagt, die beste Lakritze käme aus der salzigen Luft Kalabriens oder aus dem Iran.



Blick ins Buch mit Fotos von Helén Pe

Viele von uns schon lange in der Küche verwendete Kräuter, wie z.B. Anis und Sternanis , sind nicht mit der Lakritze verwandt, haben aber als Bestandteil Anetol, welches an die Süße des Lakritz erinnert. Auch frischer Fenchel hat einen Lakritzgeschmack. So war es also ein ganz nachvollziehbarer Weg, dass Lakritze nun auch den Weg in die Küche und auf den Teller als Gewürz gefunden hat.

Im Buch geht es weiter mit der Schilderung einer Reise nach Kalabrien und den Tipps zur eigenen Anzucht der Lakritzpflanzen im heimischen Garten. Und das dient nicht nur genussvoller Verwendung, sondern auch der Gesundheit. Lakritze kann innerlich zur Behandlung als Entzündungshemmer, bei Magen- und Darmproblemen und vielem mehr eingesetzt werden. Äußerlich sagt man ihr einen heilenden Effekt bei Hautproblemen und als Pilz-hemmer nach. Also Genuss, der auch noch gut für die Gesundheit ist. Und wollt ihr wissen, wie man Lakritz als Hausmittel zubereitet, hilft auch ein Blick ins Buch weiter.

Das äußere Erscheinungsbild des Buches gefällt mir sehr gut. Es ist Themen-passend überwiegend  in schwarz gehalten und die Fotos zu den Rezepten sind von einer schönen, zurückhaltenden Farbigkeit auf mattes Papier gedruckt. Das Format des Buches ist handlich, die Schrift gut lesbar. Für jedes Rezept findet ihr eine Doppelseite mit Beschreibung und dazugehörigem Foto. Die Rezepte sind nach Schwerpunkten gegliedert wie Süßigkeiten, Eis, Gebäck, Desserts, Kochen und Getränke.

Im dritten Schwerpunkt des Buches verrät Elisabeth Johansson welcher Wein zur Lakritze passt, etwas zur Geschichte und zu Lakritzfestivals die es gibt. Sie verrät uns auch Bezugsquellen, die nach meiner Recherche inzwischen aber auch recht zahlreich sind.Die von mir ausgewählte hat sich als Lieferant qualitativ sehr guter Produkte erwiesen-und schnell ging es auch noch. Ich habe bei der Firma thokika gekauft und im Preisvergleich war das auch sehr gut.



Blick ins Buch

Mein Resümee zum Buch: Wer Lakritze mag, oder sich mit ihr anfreunden möchte, findet hier den ersten Einstieg. Es macht Lust auf mehr.....  Und wie versprochen hier das Rezept, welches ich zum nachkochen auserkoren habe. Obwohl die Rezepte für Süßigkeiten mir das Wasser im Mund zusammen laufen lassen,  werden wir etwas herzhaftes miteinander kochen, nämlich die Vorspeise


Jakobsmuscheln mit Lakritzbalsamico und Blumenkohlpüree
(Mengen für 4 Personen)




12 Jakobsmuscheln
1 Essl. Butter
Salz, schwarzer Pfeffer

100 ml. roter Balsamicoessig
1 Teel. Honig
1/4 Teel. Lakritzgranulat oder geriebene
Rohlakritzstange

200 gr. Blumenkohl oder Romanesco
100 ml. Gemüsebrühe
50 ml. Schlagsahne
1 Prise Salz, 1/2 Prise weißer Pfeffer

frische Kräuter (Koriander, Kerbel oder Dill)
Lakritzgranulat oder geriebene Rohlakritzstange

Balsamicoessig, Honig und Lakritzgranulat auf eine sirupartige Konsistenz einkochen. Daran denken, dass die Flüssigkeit beim Abkühlen noch etwas fester wird.

Blumenkohl putzen und grob hacken. Ein paar kleine, schöne Röschen zum Garnieren aufheben. Den Blumenkohl in der Gemüsebrühe und der Sahne 5-10 Minuten weich kochen. Die Sahnebrühemischung abgießen und aufheben. Den Blumenkohl pürieren und mit der Flüssigkeit zu einem zarten Püree strecken. Eventuell für ein feineres Püree durch ein Sieb passieren. Salzen und Pfeffern und eventuell in einen Spritzbeutel füllen.

Die Jakobsmuscheln in Butter schnell von beiden Seiten braten, salzen und pfeffern.

Die Jakobsmuscheln auf tellern anrichten und das Blumenkohlpüree daneben spritzen oder mit einem Löffel auftragen. Den Lakritzbalsamico darüber tropfen lassen und mit frischen Kräutern  und den rohen Blumenkohlröschen garnieren. Zum Schluss mit etwas Lakritzgranulat bestreuen.

Anmerkung: Ich habe die Romanescoröschen leicht gebraten, da ich sie roh nicht mag.

Dieser Beitrag erscheint innerhalb des Dauer-Blog-Events #jedentageinbuch von Arthurs Tochter kocht 


Und habe ich euch Lust gemacht auf dieses Buch dann könnt ihr es kaufen, indem ihr auf den folgenden Link klickt:


Kommentare

Vielen Dank für die ausführlich Rezension,
Ich hatte schon länger ein Auge auf das Buch geworfen. Du hast mir die Entscheidung erleichtert. Ich bin am meisten an den süßen Rezepten interessiert. Lohnt es sich, dafür das Buch anzuschaffen?
Liebe Grüße Maren
Obers trifft Sahne hat gesagt…
Hallo Ma Lu, ich empfehle das Buch sehr. Wenn man Lakritz mag, findet man sehr schöne Rezepte vor allem im süßen Bereich, da es dafür die Rubriken Dessert und Backen gibt. Mich lässt es derzeit auch nicht los und hier habe ich auch gleich nochmal zwei süße Sachen :
http://www.oberstrifftsahne.com/2014/12/sue-verfuhrungen-mit-lakritz-cantuccini.html