Linsenfonds mit gebratenen Pilzen und einem sehr wilden Klößchen
Da gibt es jede Menge Nebel. Und Feuchtigkeit. Die vor zwei Wochen noch bunten Blätter liegen unansehnlich braun auf den Wegen. Früh lange nicht hell und am Abend sehr bald dunkel. Totensonntag. Der November macht es einem schon ganz schön schwer, ihn zu lieben. Aber er gehört zum Jahres- und Lebensablauf wie der schöne milde Mai. Den mögen alle. Aber den November. Da braucht man schon ein sonniges Gemüt, um den feuchten Übergang zum kalten, klaren Winter ohne seelische Probleme zu überstehen.
Ich habe da Geburtstag und ich sage immer, Novemberkinder haben die Sonne im Herzen. Deshalb mag ich auch ein bisschen was von diesem fiesesten aller Monate, den Nebel der so mystisch ist und auch das Gefühl der Sehnsucht nach Wärme. Sei es nur mit einem heißen Tee, oder einer heißen Suppe befriedigt.
Eine heiße Suppe kann man ja auch mal ganz anders gestalten und so kam nach einigem Überlegen eine Kombination heraus, die ich sicher nicht das letzte mal gekocht habe.
Bei dem von mir besuchten Kochkurs gab es bei Steinheuer einen wunderbare Linsenfonds. Der hat mir ausgezeichnet geschmeckt und da ich den roten Kampotpfeffer auch von dort mitgenommen habe, war die Entscheidung schnell gefallen, dass dies die Grundlage der Suppe werden sollte. Statt Fisch wählte ich eine Einlage aus gebratenen Steinpilzen, kleinen Berglinsen und einem Klößchen aus Dammwildrücken.
Für den Fonds habe ich Linsen, Zwiebel und Suppengemüse mit einem Löffel Öl stark geröstet und dann mit etwas Tomatenmark tomatisiert. Abgelöscht wurde mit Geflügelbrühe. Das ganze habe ich unter Zugabe von Thymian, Rosmarin und Lorbeerblatt etwa 2 Stunden gekocht. Dann durch ein Sieb gestrichen und den Fond mit Hilfe von Eiweiß geklärt. Dann extra noch den Fond gefiltert, dass er ganz klar war (Durch einen Kaffeefilter laufen lassen. Dauert ein bisschen, lohnt sich aber). Jetzt habe ich auf etwa 1/3 einkochen lassen, mit Salz und einer Prise Zucker abgeschmeckt und den Fond beiseite gestellt.
Die kleinen Berglinsen wurden gekocht und die Steinpilzscheiben (hatte ich so eingefroren) aufgetaut. Diese wurden später kurz vor Ende der Garzeit in der Pfanne der Klößchen kurz mit gebraten.
Das Fleisch vom Dammwild habe ich mir im Hofladen durch den Wolf drehen lassen und mit etwas Weißbrot und einem Eigelb vermengt. Im Mörser habe ich Rosmarin, Thymian, 1 Wacholderbeere, Kampotpfeffer und Meersalz zerkleinert und damit die Masse gewürzt. Dazu kam noch etwas Chili. Daraus kleine Klößchen geformt (etwa die Menge eines Eßlöffels) und diese von allen Seiten gebraten.
Angerichtet wurde wie auf dem Foto zu sehen und kurz vorm Servieren habe ich noch roten Kampotpfeffer frisch zerrieben dazu gegeben.
Braun wie die Blätter im November und deshalb schicke ich das Rezept auch an Uwe für das Event des ganzen Jahres, Cookbook of Colors.
Kommentare
Liebe Grüße, Sandra
Das Klössle kann durchaus aus normalen Hack gemacht werden. Der Pfefer mag zwar exclusiv sein, jedoch vergess ich Pfefer immer wieder als Zugabe. Da steht ein Glas im Schrank und wartet.
Sonnige Grüße
WN