Ich wage es mal wieder: Ciabatta mit Lievito Madre

Schon oft wiederholt und im Blog hier schon fast ein running gag: Brot backen kann ich nicht wirklich ! Zu der mir schon lange zugesagten Nachhilfestunden bei Suse ist es noch nicht gekommen. Die Frau kann Brot, Brötchen und Baguette backen, da geht einem das Herz auf, oder besser der Magen ! Das ist jetzt ein bisschen Lobhudelei, damit sie, wenn sie das liest, an mich und einen Tag Zeit mit mir denkt. Nun gut, ein bisschen ungerecht ist die Erinnerung daran schon, denn ich glaube in Sachen Zeit liegt es an uns Beiden. 

Lievito Madre mit Holunderblüten

Ich glaube ja manchmal, dass meine Wohnung einfach kein guter Ort ist, um einen Sauerteig gedeihen zu lassen. Keine Ahnung, ob es das gibt, aber bei mir "geht" das einfach nicht so, wie in anderen Schilderungen. Wie hier beim angesetzen Lievito madre, der übrigens so etwas ist wie eine Mutterhefe bzw. ein Sauerteig ist und seinen Ursprung in Italien hat. Schreibt die Verfasserin des Anleitung, dass der Ansatz sich über Nacht mehr wie verdoppelt hat und das 750 g Glas komplett ausfüllt, reagiert er bei mir mit einer Menge schöner Bläschen und hat sich etwas aufgeplustert. Auch nach noch zusätzlichen 6 Stunden in der angegeben Temperatur ändert sich das nicht. Ich habe mich aber nicht entmutigen lassen und unbeirrt weiter gemacht.

Warum schreibe ich das ? Weil man nicht allem glauben darf, was man liest und weil so etwas zartes und empfindliches wie ein angesetzter Sauerteig eben auch anders daher kommen kann. Nur damit du das weißt, wenn du es nach machst. Vielleicht bist du wieder die/der mit dem bis oben gefüllten und extrem gut gegangenen Ansatz.

Ciabatta mit Lievito Madre

Das könntest du mir mitteilen und darüber würde ich mich freuen. Dazu ist ja so ein Blogbeitrag auch da.  A b e r , kommentieren kannst du ab sofort (vorübergehend) nur noch auf meiner Facebookseite zum Blog. Das ist so wie die Wahl zwischen Pest und Cholera, aber die Funktion ist hier abgeschaltet bis die neue DSGVO - du weißt ganz sicher was das ist - sich etabliert hat und jeder weiß, was er/sie darf und was nicht.

Kommen wir zum schöneren Teil und backen. Ich nehme es vorweg, das Ciabatta war gelungen, hatte einen ganz dezenten Holundergeschmack im Abgang und kann so gemacht werden. Den Rest vom Ansatz habe ich jetzt noch stehen und züchte ein bisschen weiter, weil Suse sagt, ein richtiger Lievito madre dauert mindestens 3 Wochen. Und die muss es ja wissen!

Wie du Lievito Madre ansetzt, habe ich dir hier schon einmal ausführlich beschrieben - hüpf einfach rüber zu dem Beitrag und da steht also der Anfang der Geschichte. Lustig ist, dass ich auch da schon von Suse geschrieben habe 😎


Ciabatta mit Lievito Madre


Zutaten 2 Ciabatta

500 g Mehl Typ 405, hier: Clauder Mühle Denstedt
100 g Ansatz Lievito Madre
350 g Wasser
10 g Salz
3 g Trockenhefe

Alle Zutaten in der Küchenmaschine oder mit dem Handrührgerät verrühren und langsam weiter kneten, bis der Teig sich vom Rand löst. Alle 30 Minuten ziehen und 3 mal falten (30,60,90 Minuten) 
Ein geeignetes verschließbares Gefäß mit reichlich Olivenöl einstreichen und den Teig hineingleiten lassen. Er ist sehr "fluffig", damit meine ich nicht feucht, sondern weich. Den Behälter für 48 Stunden im Kühlschrank aufbewahren. Das mache ich auch gern so bei Pizzateig. Die lange Teigruhe bringt einen lockeren, geschmackvollen Teig, der außen knusprig wird. So beschreibe ich das unfachmännisch !

Nach der Gare den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche gleiten lassen und in zwei Hälften teilen. Zu einem Zylinder zusammen rollen, mit dem Schluß nach oben, mit Mehl etwas bestäuben und mit einem Geschirrtuch abdecken. 30 Minuten ruhen lassen.

In der Zwischenzeit den Backstein (hier Pizzastein) und den Ofen auf 230 Grad vorheizen. Die beiden Teigteile sind etwas breit gelaufen. Ich setze sie auf ein bemehltes Brettchen und lasse sie, mir dem Schluss nach unten, in den Ofen auf den Stein gleiten. Jetzt stelle ich meinen Ofen um auf Dampf und gebe 5 Minuten Dampfstöße, stelle wieder um auf Hitze und backe 10 Minuten. Dann den Ofen öffnen damit der Dampf entweicht und noch etwa 15 Minuten weiter backen. 

Gutes Gelingen ! Das war eine Backanleitung für blutige Laien, so wie ich es bin, was das backen von Brot angeht. Bessere gibt es natürlich in diversen Blogs im Internet von Lutz Geißler oder Manfred Schellin. Die backen Brote, fast so wie Suse, wobei wir wieder beim Thema wären.....