Bücher für den Weihnachtsmann: Wiener Küche von Frau Zii

Derzeit gibt es Buchempfehlungen für Weihnachtsgeschenke, die ich auf der Frankfurter Buchmesse 2015 ausgesucht habe. Alle diese Bücher haben mir die Verlage für eine kleine Rezension zur Verfügung gestellt und dafür bedanke ich mich. Deshalb werden diese Beiträge mit "Werbung" gekennzeichnet. Meine Meinung zum jeweiligen Buch hat dies nicht beeinflusst und ich hoffe, ich kann euch die Suche nach geeigneten Geschenken damit erleichtern.

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ISBN: 978-3-8310-2781-1

Wir ziehen  uns den warmen Mantel an, schlagen den Kragen hoch und die schicke neue Wollmütze kann auch nicht schaden. Wir machen einen Spaziergang, einverstanden ? Einen  Spaziergang durch Wien und eingeladen hat uns Frau Zii, die sonst eigentlich kocht. Frau Zii also, im richtigen Leben Susanne Zimmel, lebt und kocht in Wien und diesen Spaziergang machen wir mit Hilfe ihres Buches  „Klassiker und neue Inspirationen Wiener Küche“.

Ich selbst hatte schon einmal Gelegenheit diese tolle Stadt zu besuchen und mit den Bildern des Buches ist es wie eine Rückkehr zu Genuss, Gemütlichkeit und Wiener Schmäh. Und wenn wir so durch das herbstlich-winterliche Wien gehen, am Stephansdom und den wartenden Fiakern vorbei, vorüber am Wiener Burgtheater und hin zur Wiener Hofburg, zieht es uns natürlich erst einmal in eines der einzigartigen Kaffeehäuser. Die sind nicht einfach nur da zum essen und zum trinken, nein, sie sind Institutionen. Alt eingesessen und mit einem morbiden Charme, das tagesaktuelle Journal am Haken zum lesen für jedermann und das Aushängeschild ist der unverwechselbare Ober, der uns sofort mit „Gnä Frau“ willkommen heisst. 

Neben Süßen am Morgen gibt es dort immer auch eine Karte mit kleinen Speisen. Frau Zii zeigt uns natürlich ihre liebsten Kaffeehäuser, von denen ich das „Jelinek“ auch kenne. Wir erfahren was das Frühstück vom Gabelfrühstück unterscheidet und was es mit den weltberühmten Kaffeespezialitäten auf sich hat. Ich nehme einen Kleinen Braunen (das ist ein kleiner Schwarzer mit Obers - natürlich !) und wir schauen uns an was es zu Essen gibt, von verschiedenen Eiern, über Grieskoch bis zum Butterstrietzel.


Foto: Kochbuch Wiener Küche, Susanne Zimmel

Den weiteren Vormittag bummeln wir durch die Stadt, die noch heute so viele Zeugnisse des Jugendstil vorzeigen kann, besonders schön die vielen Stationen der U-Bahn. Und da der Wind bläst und uns kalt ist, kehren wir ein auf eine kleine( oder große) schöne heiße Suppe. Ich gebe zu, ich kann mich nicht entscheiden, ob eine klare Rindssuppe mit einer Einlage, oder eine cremige Suppe. Da wir Susanne als kundige Begleitung haben, gibt es auch keine Probleme bei der Zuordnung von eventuell noch unbekannten Begriffen der österreichischen Küche. Und sollte man doch ins stocken kommen, so bietet ja ihr Buch eines der umfangreichsten Glossars die ich je in einem Kochbuch gefunden habe.

Für den Nachmittag planen wir einen Besuch im Prater und können uns nicht satt sehen an all den Attraktionen, die teils noch recht altmodisch daher kommen, sehr schön und stimmungsvoll. Danach ist es aber schon höchste Zeit für eine Jause und zwar eine süße, die Kaffeejause. Spätestens jetzt bin ich nicht mehr zu bremsen - und du doch auch nicht ? - denn es gibt die berühren österreichischen  Mehlspeisen. Palatschinken, Marillenknödel, Topfennockerl, Kaiserschmarrn, Buchteln, gebackene Mäuse, Zwetschgenfleck….Hilfe… und erst der Strudel in allen Variationen !  Schon bei der Aufzählung wachsen die Pölsterchen. Aber egal, wer Wien einen Besuch abstattet und nicht den wunderbaren süßen Verführungen erliegt, ist selbst dran schuld.

Nach so einem langen Spaziergang, der uns natürlich auch noch über den Naschmarkt geführt hat, widmen wir uns jetzt mit aller Aufmerksamkeit am Abend noch ein paar anderen Wiener Berühmtheiten. Sie heißen Dukatanschnitzerl, Tafelspitz, Kümmelbraten, Faschierter Braten, Wirtshausgulasch und natürlich Fiakkergulasch, Paprikahendl und Krautfleckerl. Und sie kommen nicht allein, sondern in Begleitung von Tassenknödel, Letscho, Erdäpfelsalat und vielem mehr. 


Foto: Kochbuch Wiener Küche, Susanne Zimmer


Wir sind satt. Im wahrsten Sinn des Wortes und satt an Eindrücken von einer pulsierenden Metropole, die sich aber doch irgendwie ihre Langsamkeit und das gemächliche, liebenswerte Tempo behalten hat. Zeit muss sein, wofür auch immer du sie brauchst. Wir sind heute auf eine Art satt, die uns nicht genügt, die viel Appetit auf mehr macht weil wir wissen, wir haben noch lange nicht alles gekostet und gesehen.

Danke an Susanne Zimmel für die schöne, persönliche Buch über Wien und über seine unverwechseöbaren Speisen. Wir kommen wieder, ganz bestimmt. Und in der verbleibenden Zeit kochen wir uns zum Trost mit Hilfe dieses Buches durch die schmackhafte Wiener Küche.




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