IKA - Olympiade der Köche 2012 in Erfurt

Die Olympiade der Köche, mit 54 Mannschaften aus vielen Ländern. So richtig olympisch, mit Fahnenträgern und allem Pipapo und das ganze Spektakel in Erfurt. Also sozusagen vor der Haustür und da dachte ich, ich schau mal rein.


1. Kapitel
Viele Köche können den Brei wirklich verderben

Ich fahre am Morgen hin und beginne mit einem Bummel durch die Hallen. Da gibt es viel zu schauen und zu kaufen, was der Gastronom so braucht. Etwas Show und viel Kommerz. In einer der Hallen die Werke der Kochkunst. Mit großem Respekt kann man das betrachten, was man aus Lebensmitteln so alles zaubern  kann. Sehr schön anzusehen und das Siegel KochKUNST ist hier wirklich angebracht. Nur eines möchte ich nicht, das essen was da so akkurat auf den Platten liegt. Ich zeige hier ein paar Beispiele, schaut es euch selbst an. Ich war schon froh, wenn ich in einigen Fällen erkennen, erraten konnte was das im richtigen Leben mal war.

Für diesen ersten Tag hatte ich mir die Menükarte einer Jugendnationalmannschaft gekauft und um 12.30 war zum Essen geladen. Die Auswahl der Nationen war groß und ich habe einfach getippt und mein Finger ist auf  Belorus /Weißrussland gelandet. Ich träumte von Pelmeni, Botschtsch und Plini mit Kaviar....
Am Tisch angekommen erfahre ich als erstes...die sind nicht angereist. Sowas passiert wahrscheinlich nur mir. Also eine andere Auswahl treffen.....die war nicht mehr groß. Dann sollte ich also polnisch speisen. Ein Starter und ein Hauptgang. Meine Tischnachbarn hatten das Glück Karten der deutschen Mannschaft zu haben und so hatte ich zwischen diesen beiden Mannschaften einen direkten Vergleich, allerdings nur optisch. Das auf dem Nachbartellern gefiel mir gut.
Ich bekam als erstes eine Vorspeise mit einer Gemüseterrine, Zwiebelkonfitüre und marinierten Kartoffeln, siehe Foto. Alles ein bisschen matschig und eine Kombination aus Meerrettich, schwarzer Haselnuss und Trüffelöl als Beigaben war mir nicht so schlüssig.

Der Hauptgang war von "Rinds"roulade auf "Zander"roulade geändert worden. Allerdings war für mich das Zubehör deshalb zu kräftig, wie Kabanosssi und geräucherter Speck. Das Graupenrisotto war schlichtweg schlecht gekocht, der Fisch trocken. Die Anrichteweise ohne Worte und ums olympisch zu sagen, nicht bis ins Ziel geschafft. Ich schätze mal, die polnische Jugend hat nicht gewonnen.


2. Kapitel
 Der Kocholymp: Abendessen mit 9 Nationalmannschaften


Schon spannend so eine Veranstaltung. Sozusagen durch die Hintertür konnte man beim kochen zusehen und im Saal saß man dann an der festlich gedeckten Tafel. 

Oben auf der Bühne die Jury, die alles essen durfte und die Qual der Wahl hatte. Bei mir am Tisch nette Leute und wir kamen gleich ins Gespräch über den Alltag in der Gastrononmie, der nicht rosig ist. Gewohnt immer nur Gast zu sein, ist es schon mal interessant mit ein paar Worten hinter die Kulissen zu schauen.
Für den Abend hatte ich auf Karten für die deutsche Nationalmannschaft gehofft, aber die waren sofort nach Herausgabe weg. Ich habe mich für Mexiko entschieden und war mehr wie gespannt. Ich hoffte auf großartiges Essen, mit internationalem aber auch nationalem Tuch. Das war es auch und sowohl Geschmack insgesamt, spezielle Aromen und präzises Anrichten entsprachen meinen Erwartungen.
Am Tisch konnte ich die Menüs von Malaysia, Hongkong und  Israel auch bewundern. Also hier mein Menü:

In Butter und Vanille pochierte Scampis auf einer Kokos-Chipotle-Cremesuppe, Amaranth und Nüsse
                                   
Schweinesteak mariniert in Annatto mit Kaffeekruste (Cafe de Olla) Poblano-Creme und Karotten, Cabik-Sauce und geräuchertes Bananenpüree
Mais Duo: Bavaroise und Landbrot (Pan Ranchero), Karamelleis, Hibiskussoße, Passionsfruchtcoulis und Habanero, Kalhua Schleier

Das Fazit: Eine solche Veranstaltung kann man sich mal antun. Das Essen am zweiten Tag habe ich nicht bereut. Ganz sicher wird es ein Fleisch mit Kaffeekruste und Bananenpüree demnächst mal geben. Das war wirklich schmackhaft. Mal schaun, ob es mir gelingt.
Wer zu olympischen Ehren kam, werde ich nachreichen. Das Treiben geht noch zwei Tage  ;)

NACHTRAG 10.10.12









Kommentare

bushcook hat gesagt…
Danke für den interessanten Bericht. Das hat bestimmt viel Spaß gemacht. Falls es Dich interessiert, habe ich in einem anderen Blog auch einen Bericht darüber gefunden.

http://s130636984.online.de/2012/10/10/%E6%96%99%E7%90%86%E3%82%AA%E3%83%AA%E3%83%B3%E3%83%94%E3%83%83%E3%82%AF-die-olimpiade-der-koche/
Obers trifft Sahne hat gesagt…
danke bushcook, hab ich mir gleich angeschaut und auch einen kommentar abgegeben :)
Anonym hat gesagt…
Mich hätte nur interessiert, was das graue runde Teil links bei " In Butter und Vanille pochierte Scampis auf einer Kokos-Chipotle-Cremesuppe, Amaranth und Nüsse " ist. Ich konne es so gar nicht identifizieren. Vielen Dank für die Antwort! Regina
Obers trifft Sahne hat gesagt…
ja, Regine, dass ist was ganz simples - nämlich eine Kartoffel. Zubereitung als Pellkartoffel würde ich tippen und rundherum die graue Schicht war weich und geschmacksneutral. Mehr zur Art der Zubereitung war nicht zu erfahren.