Hasenbrot oder Hasenbrötchen: Erinnerung an Pausenbrote und fluffige Milchbrötchen zum Frühstück

Den fluffigen Milchbrötchen nach einem Rezept vom Plötzblog, habe ich ein bisschen Fell übergezogen und plötzlich mutieren sie und hoppeln als Hasen aus dem Ofen. So etwas kann doch nur an Ostern passieren und sorgt für fröhliche Stimmung am Frühstückstisch, gleich neben den Eiern im Laugenbrezel-Eierbecher. Und Hasenbrötchen sind auch glatt noch was für Vegetarier. 

An das Hasenbrot erinnere ich mich gern. Für manche hat es einen schlechten Beigeschmack ganz im Wortsinn, ich fand es eigentlich super wenn man so richtig Hunger hat. "Bevor es was zu Essen gibt" am Abend war es manchmal die Rettung.

Mein Schulfrühstück war einfach das Gleiche, was alle in der Familie auf der Schnitte hatten. Meist Wurst (Thüringen eben!"), selten Käse. Aus die Maus. Und so kam es in der Schule auch oft zu spontanen Tauschaktionen, denn jede Familie hatte so ihre "Favoritenwurst" und da haben wir Kinder unseren Speiseplan eben selbst abwechslungsreicher gestaltet und "geduggelt". Wollte ich Salami wusste ich, wen ich ansprechen muss und wenn wer eine gute Leberwurst vom Land haben wollte, wurde er/sie bei mir meist fündig. Und gab es nichts Gutes zu tauschen, oder keiner war willig, blieb es unlustig angebissen in der Büchse, das Frühstücksbrot. 

Und dann mutierte es am Nachmittag oder Abend in eine ganz andere Qualitätsstufe: Es wurde ein Hasenbrot. Wenn das Abendessen noch nicht fertig war und der Hunger groß, wurde es nahezu zur Delikatesse, egal was drauf war. Kennt ihr das auch noch? Die Geister streiten sich ja, warum das diesen Namen hat. So ein bisschen angetrocknet ist es ja und erinnert an das trockene Brot, welches man den Hasen fütterte, die als zukünftiger Sonntagsbraten gehalten wurden. Vielleicht kommt das daher.

Aber meine Hasenbrötchen sind keinesfalls trocken oder wurden verschmäht. Sie sind fluffig und nach einem der gelingsicheren Rezepte aus dem Plötzblog gebacken. Die Zugabe von etwas Roggen-Anstellgut und Dinkel macht sie schon ein bisschen herzhaft und nicht nur für Süßes geeignet, da stört auch der beigegebene Zucker nicht. Für uns war es genau die richtige Balance. Ich habe die halbe Menge gebacken und daraus 8 Brötchen geformt. Große Nachbackempfehlung also und lass die Hasen hoppeln!

Milchbrötchen 

Rezept vom Plötzblog

Hauptteig

400 g Weizenmehl 550

75 g Dinkelvollkornmehl

50 g Roggenanstellgut (5°C)

10 g Salz

150 g Wasser (30°C)

10 g Butter

5 g Frischhefe

5 g Flüssigmalz inaktiv

150 g Milch (3,5% Fett, 5°C))

25 g Eigelb

25 g Zucker

Alle Zutaten 5 Minuten auf niedrigster Stufe und 8-10 Minuten auf zweiter Stufe zu einem festen, glatten Teig kneten (Teigtemperatur ca. 26°C). Den Teig 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen.

90 g-Teiglinge abstechen, rundschleifen und für die Sonntagsbrötchen mit etwas Mehl locker zusammennehmen, um einen offnen Schluss zu gestalten.

Mit Schluss nach unten (Sonntagsbrötchen) bzw. Schluss nach oben (Milchbrötchen) in leicht bemehltes Leinen setzen, mit Leinen und einer Folie darüber abdecken.

alternativ für Frühstückshasen:

Den Teig locker zu einer Kugel formen und in ein möglichst eckiges, leicht geöltes Gefäß mit Deckel geben. 8-12 Stunden bei 8°C im Kühlschrank gehen lassen.

Den Teig auf eine ganz leicht geölte Arbeitsfläche geben und sanft breit drücken, bis zu einer Stärke von ca. 3 cm. Die Formen ausstechen und Teiglinge auf ein mit Papier belegtes Backblech ablegen. Mit etwas mit Milch verquirltem Eigelb bestreichen und "Fell" deiner Wahl aufbringen. Hier waren es Sesam, Salz, Mohn und Leinsamen. Die zukünftigen Hasen abgedeckt nochmals 30 Minuten gehen lassen.

Hier weiter mit "normalen" Milchbrötchen: Die Milchbrötchenteiglinge mit Schluss nach unten auf Backpapier setzen, mit Milch abstreichen und mittig mit einem dünnen Holzstab oder dem Rücken der Teigkarte bis zum Boden eindrücken.

Die Milchbrötchen bei 230°C fallend auf 210°C mit Dampf und Schluss nach unten 20 Minuten backen.