Die Giftigeblonde ist zu Gast und hat etwas vom Balkan mitgebracht: Ćevapčići

Balkan Spezialitäten:
Heute nehme ich Euch mit auf eine Reise in den wilden Balkan. Zumindest auf eine kulinarische Reise. Seit einigen Jahren ist für uns Kroatien immer ein Fixpunkt in unserer jährlichen Reiseplanung, am besten zwei oder dreimal, was sich nicht immer ausgeht, der Geldesel ist nicht so fleißig wie wir gerne hätten.
Ćevapčići und Lepinje

Und seit ca. 2 Jahren haben mich auch einige andere Länder des ehemaligen Jugoslawiens gefangen genommen.
In Sarajevo in Bosnien&Herzegovina habe ich die besten Ćevapčići  meines Lebens gegessen. Diese nimmt man in sogenannten Čevabdžinicas ein, das sind Lokale wo es hauptsächlich Ćevapčići und andere gegrillte Speisen gibt. Dazu Lepinja, das ist ein fladenartiges Weißbrot dass gebacken wird und dann auf dem Grill nochmal aufgebraten. Dazu isst man etwas Sauerrahmartiges, dass aber ganz anders schmeckt (meiner Meinung nach) und sich Kajmak nennt. Frische Zwiebel und Avjar sind eine Selbstverständlichkeit.
Ich habe Euch heute die Rezepte mitgebracht, damit Ihr das nachkochen könnt und vielleicht auch der Faszination Balkan Küche erliegt.
Gleich zu Anfang ist mir gleich was passiert, ich dachte ich ändere ein Rezept das ich gefunden habe dahingehend ab, dass ich die Hefe durch Sauerteig ersetze. Das hat zwar geklappt, hat aber ganz anders geschmeckt, als es sein sollte,..also habe ich nochmal Lepinje gebacken, das Rezept dazu habe ich hier gefunden, leider nur in Landessprache.

Hier nun meine Version von Ćevapčići
Zutaten für 2 Personen

400 g faschiertes Rindfleisch (Hackfleisch)
Wer mag kann einen Teil Lammfleisch dazutun.
Mit einem Teelöffel Natron gut abmischen und über Nacht im Kühlschrank lagern.
Am nächsten Tag habe ich Salz, etwas geräuchertes Paprikapulver und Pfeffer dazugegeben. Die Masse soll ziemlich würzig schmecken.
Dann formt man kleine Würstchen, und legt die auf den Grill, oder wenn grad kein Grillwetter herrscht bemüht man die Grillfunktion seines Backofens. Bei 230° waren die ziemlich rasch gebraten, ich habe sie dann noch kurz auf die andere Seite gedreht, damit sie eine gleichmäßige Bräunung haben.
Das Natron verwendet man, um das Fleisch weicher zu machen, das hat mir eine meiner bosnischen  Freundinnen gesagt.

Für die Lepinje:
500 g Mehl
20 g frische Hefe/Germ
Etwas Zucker, ein Tl. Salz
75 ml lauwarmes Wasser
250 ml lauwarmes Wasser
1 Schuss Olivenöl

Alle Zutaten zu einem Teig verkneten und ca. 2 h gehen lassen. Nochmal kurz durchkneten und in 6 Stücke teilen. Diese zu Kugeln schleifen und danach zu gleichmäßigen Fladen flach drücken.
Auf ein mit einem Backpapier ausgelegtem Backblech legen, mit lauwarmen Wasser bestreichen und mit schwarzem Sesam bestreuen, das kann man weglassen. Sieht aber nett aus.
Die Lepinje nochmal kurz ruhen lassen und bei 180° Ober/Unterhitze backen, sie dürfen ein bissal Farbe annehmen, sollen aber nicht zu dunkel werden. Abkühlen lassen.
Sobald die Ćevapčići fertig sind,  schneidet man die Fladen durch, so dass eine Tasche entsteht und gibt  die Lepinje auf den Griller, oder so wie ich im Haus auf den Plattengriller und röstet das Brot auf den Schnittstellen.
Sofort mit dem Fleisch servieren, bei mir seht Ihr am Teller frischen, grob gehackten Zwiebel und grünes Avjar, das ich im Osterurlaub in Rijeka gekauft habe.
Ich kann Euch sagen,..es schmeckt köstlich, aber ich muss gestehen, am besten schmeckt es wenn man auch im passenden Ambiente dieses Gericht zu sich nimmt.
Ich freue mich schon auf den Mai, ich hoffe dann kann ich endlich wieder mal was mit frischen saisonalen Früchten oder Gemüse kochen.


Macht Euch einen schönen Tag!

Kommentare

Obers trifft Sahne hat gesagt…
An die fast unaussprechliche Gaumenfreude kann ich mich noch erinnern aus der Zeit, als Balkanrestaurants bei uns gerade aufkamen. Schmackhafte, deftige Sache und ich werde das jetzt auch in der Grillzeit mal übernehmen. Ich denke, da lässt es sich auch gut zubereiten.
Anonym hat gesagt…
Petra wir lieben diese deftigen Sachen, habe jetzt in Piran ein tolles Lokal gefinden wo es auch super schmeckte🍴