Kaffeefahrt ins (Un)Glück

Da hat es mich nun ziemlich lange aus der Umlaufbahn um den Kochtopf geworfen. Ein Umzug mit allem Drum und Dran, sozusagen mit Pleiten, Pech und Pannen, dem ein Umbau vorausgegangen war, der durchaus auch seine Höhepunkte hatte. Noch leben wir aus dem Karton, aber von Tag zu Tag füllen sich die Schränke und lichtet sich die Unordnung. Wenn wir es dann nun endlich auch noch schaffen, ein paar Vorhänge ans Fenster zu bringen, wird es für die Nachbarn langweilig und für uns gemütlich. 
Das erklärt  nun also die blogfreie Zeit und jetzt gilt es nachzuholen. Jede Menge Notizen aufarbeiten und endlich mal wieder kochen, in der neuen aufgemotzten Küche. Dazu später, heute erst mal eine schauerliche Geschichte, die man gar nicht erfinden könnte.

Auf Einladung der Firma Philips habe ich mich im Juli zu einem Kurztrip nach Hamburg auf die Reise gemacht. Es war eine der aufregendsten, die ich je erlebt habe. Das hatte im großen und ganzen nix mit dem eigentlichen Ziel der Reise zu tun. 

Es begann mit einem Telefonat auf das ich schon sehr lange gewartet habe und just in den Moment, als ich in Fulde umsteigen muss, klingelt es. Natürlich geh ich ran. Wenn ihr einen guten Rat haben wollt, lasst es klingeln, sollte euch das passieren. Ich rede also in mein Phon und höre mit dem anderen Ohr die Ansage, in der der Name Hamburg vorkommt, steige ein und als mein reservierter Platz besetzt ist, werde ich stutzig. Der herbeieilende Zugbegleiter offenbart mir, ich bin im falschen Zug, fahre gerade in die andere Richtung nach Würzburg - der Zug kam aus Hamburg. Das Bahnpersonal ist nett und verständig und teilt mir mit, wenn ich vieeeel Glück habe, hat der Zug zurück nach Fulda Verspätung und ich könnte ihn noch erreichen und damit halbwegs pünktlich nach Hamburg kommen. Der Kaffee wird sonst kalt.

Ich schaffe das, komme also mit einer Stunde Verspätung an und nix mit vorher ins Hotel. Ich chartere mir ein Taxi und lese von meiner Einladung fehlerfrei die Straße ab. Das Taxi fährt, in der Straße angekommen teilt der ortskundige Driver mir mit, die Hausnummer gäbe es nicht. Nachdem wir uns eine Weile darüber austauschen fällt mir auf, der Mann spricht von der Bahrenfelder Chaussee und nicht von der Bahrenfelder Straße. Als ich das in die Diskussion einbringe, wird ihm schlagartig klar - wir sind falsch. Also durch die rush hour so schnell es geht und ich komme schon mal locker ne halbe Stunde zu spät. Beim Kaffeeworkshop ist man noch beim Smaltalk..... geschafft!

Abends im Hotel treffe ich mich mit Sabine, die ich von Facebook kenne. Sie blogt auch und wir genießen ein wunderbares Abendessen im Scandic Hotel und zwar im `H2O`.

Kommen wir zur Heimreise, die noch ein paar Überraschungen für mich auf Lager hatte. Ein bisschen Shopping in Hamburg am Morgen, dann noch ein Eis, das Wetter war sehr schön. Kurz vor der vermeindlichen Abfahrt des Zuges will ich mir noch was zu trinken holen und stelle fest, meine Geldbörse ist weg. Alles abgelaufen wo ich vorher war, nix. Offensichtlich gestohlen, irgendwie abgelenkt worden, keine Ahnung. Ich bin Fassungslos.

Ich hetze zurück zum Bahnsteig, eine Menge Menschen, auf alle Fälle mehr als für den Zug nach Fulda. Der Anzeige entnehme ich, alle Züge etwas verspätet. Zug kommt ich steige ein (in den richtigen) und jetzt beginne ich per Telefon mit der Sperrung meiner Karten. Damit ich nicht im Großraumwagen zur Belustigung aller meine Daten einer Sprachmaschine (oder muss das hier heißen Hörmaschine) anvertraue, gehe ich auf den Gang. Da ist der Empfang mäßig und nach etwa einer halben Stunde und mehreren Ansätzen, habe ich alle Karten sperren lassen - es waren insgesamt vier. Diese Szene wäre die Grundlage für einen Sketch erster Güte.

Genau in dem Moment hält auch schon der Zug unplanmäßig und ich falle erst mal erschöpft in meinen Sitz. Der Zug steht und steht, mehrere andere rauschen an uns vorbei. Wir rauschen nicht und der Zugbegleiter teilt mit, wir warten auf Papiere. Was immer das bedeutet, es war gelogen, denn nach nochmals einer halben Stunde geht die Nachricht um, die Lok ist kaputt. Alle Züge in die man noch sinnvoll hätte umsteigen können, waren schon an uns vorbei.

Wir warten also auf eine neue Lok, oder wie der Funk dann mitteilt, das Personal macht einen Selbstversuch. Dazu werden für 20 Minuten alle Ausgänge und Zwischentüren blockiert - gruselig. Der Versuch gelingt und schon nach mehr als einer Stunde fahren wir in gemäßigtem Tempo voran. 
Die Passagiere lockern sich und hoffen auf flottes Vorankommen. Nix da, kurz danach die Mitteilung, der Zug wird unplanmäßig (hahaha) in Hannover enden und jeder kann mal schauen, wie er weiter kommt. Es war eine Bombenstimmung in der ersten Klasse, man kommt sich näher. Das Personal verteilte Gummibärchen und Getränke und gleich die Formulare für Fahrgastrechte.

In Hannover trennten sich also unsere Wege und ich erwische noch einen verspäteten Zug nach Fulda. Erwischen bedeutet, im Laufschritt zehn Bahnsteige weiter vor. Dort einen Bummelzug nach Hause und mit 150 Minuten Verspätung komme ich weit nach Mitternacht zu Hause an. Wenn eine(r) eine Reise tut....... Ich hab erst mal die Nase voll von der Bahn.

Aber kommen wir zum wichtigen und schönen Teil meiner Kaffeefahrt. Treffen in der  Rösterei Torrefaktum in Hamburg und wir haben viel Interessantes über Kaffee erfahren und auch ne Menge über das Rösten, was wir auch beobachten konnten. Den "von uns" gerösteten Kaffee bekamen wir dann alle auch noch nach Hause geschickt. Großes Lob von hier, er ist ne Wucht !



Die Vorstellung der neuen Kaffeeautomaten war interessant. Die immer noch stylischen Café Gourmet Maschine auch im Edelstahl-Look, die Saeco Gran Baristo und die Senseo Latte Duo haben mir schon mal gefallen. Am besten gefallen hat mir die Saeco Gran Baristo, hier kann man sowohl Espresso, als auch mit weniger Druck Kaffee zubereiten. Eine kleine, kompakte und vielseitige Maschine. Die würde ich gern mal ausprobieren.

Foto: Firma Philips

Langer Text heute. Ich hoffe, Ihr hattet einen Kaffee daneben stehen ?  Und zum Entspannen noch ein paar Fotos aus dem Hamburg, welches Wenige kennen. Diesmal entdeckt:  Das von Künstlern besetzte Gängeviertel.




Kommentare

Hamburger Arroganz hat gesagt…
Oh man, das war ja eine tour de force! Du Arme!

Zum Glück hattest Du nur kleines Gepäck - der Sprint über 10 Bahnsteige mit einem Koffer - nicht auszudenken.

Ich hoffe, die Geldbörse kommt wieder - oft werden die ja ohne Geld, aber mit Karten in einen Briefkasten geworfen und zugestellt.

Aber schön, dass wir uns mal persönlich kennenlernen konnten! Und unser Essen habe ich zufällig gerade heute früh gebloggt.
Susi L. hat gesagt…
Was für eine tolle Kaffeefahrt! Also blöd natürlich, dass du im falschen Zug gelandet bist. Aber die Kaffee-Sache klingt spannend.

Danke für die schönen Fotos vom Gängeviertel!
Obers trifft Sahne hat gesagt…
War schön dich zu treffen. Das Essen hat mir auch gut gefallen. Fpür alle die nachlesen mögen http://hamburgkocht.blogspot.de/2013/09/essen-im-h2o-im-scandic-emporio-hotel.html?showComment=1379672253640#c604917735646595460
Obers trifft Sahne hat gesagt…
Die Rösterei kann ich nur empfehlen, der Kaffee ist top :)