.....mach mal`n Süppchen

Für die Gestaltung der Speisekarte im Hause pe. gibt es vielerlei Grundlagen. Saisonal orientiert, nach Lust und Laune, nie die klassische Wochentag-Sonntag Unterscheidung, nach Angebot, nach Teilnehmern am Essen, nach Gesundheit, nach Kalorien, nach Zeit, nach Geldbeutel und seit ich blogge, auch auf Anfrage.

Auf Anfrage von Arthur`s Tochter, wie macht ihr eigentlich eure Gulaschsuppe, kann man sich schon mal dazu verleiten lassen. Die ganze zweiköpfige Familie war sofort einverstanden, denn die gab es wirklich sehr lange nicht. Ist ja auch so ne richtige "Winter"suppe. Also los.


Zuerst das Fleisch. KEIN übliches Gulaschfleisch, was immer man darunter versteht und beim Fleischer so kaufen kann. Nie Schwein, immer nur Rind. 
Ich kaufe Fleisch aus der Wade, schönes Muskelfleisch, mager und nach dem kochen butterzart. Jetzt noch ein Bund Suppengemüse, eine schöne Menge Zwiebeln und ein paar Rindfleischknochen.

Das Fleisch schneide ich in mundgerechte, etwas kleinere Stücke als beim Gulasch.
In einem großen Topf röste ich schon ziemlich dunkel die Knochen mit den Zwiebeln und dem grob geschnittenen Suppengemüse. Eine kleine Menge Gemüse schneide ich klein und lasse es zurück. 

Sind genug Röstaromen vorhanden, gieße ich mit heißem Wasser auf, gebe Pfefferkörner, etwas Salz und ein Lorbeerblatt dazu und koche daraus eine schöne Brühe. Die darf so etwa 1 Stunde langsam köcheln. Dann wird die Brühe durch ein Sieb gegossen und nach entfernen der Knochen werden das Gemüse und die Zwiebeln noch ein bisschen durch das Sieb gedrückt. 

Die Fleischstücke werden jetzt etwas bemehlt und in Butterschmalz angebraten. Das mache ich in kleineren Mengen, lege das angebratene immer erst einmal zur Seite und so verhindert man, dass das Fleisch durch austretenden Saft nicht brät, sondern kocht. Ist alles bearbeitet , kommt es zusammen in den Topf. Darüber streue ich etwa 2 Teel. Paprikapulver (edelsüß) und eine kleine Prise Paprika scharf, oder Chili. Dazu jetzt schnell einen kleinen Schuss Essig, so verhindert man, dass das Paprikapulver bitter schmeckt nach dem braten. Ist alles angeröstet, wird mit einem Glas Rotwein und etwas Portwein abgelöscht und danach mit der Brühe (s.o.) aufgefüllt. 

Das Fleisch braucht mindesten 2 Stunden Kochzeit, nicht so sprudelnd, sondern schön gemütlich. Kurz vor Ende der Garzeit gebe ich das noch vorhandenen klein geschnittene Suppengemüse dazu. Ist alles weich, wird die Suppe nochmals abgeschmeckt. Salz, Peffer frisch aus der Mühle, noch etwas Schärfe, alles nach Geschmack. Dazu ein schönes frisches Brot und wer mag, platziert noch einen Klecks kalte Sahne auf der heißen Suppe.




Kommentare

Susi L. hat gesagt…
Gulaschsuppe habe ich schon sehr lange nicht gegessen. Danke für die wunderbar klingende Erinnerung!

Sag, was nehmt ihr denn sonst für Fleisch für Gulasch? Ich kenne das nur so, dass man Rindswade nimmt für normales Rindsgulasch.
Arthurs Tochter hat gesagt…
Liebe Pe., vielen Dank!
Und Paprika und Kartoffeln gibst Du nicht hinein?
Obers trifft Sahne hat gesagt…
@turbohausfrau - in thüringen, zumindest da wo ich wohne, wird die wade nicht als schmorfleisch verwendet. sie wird mit knochen in scheiben geschnitten (genannt beinscheibe) und ausschließlich zum kochen verwendet.

@Arthurs Tochter - wahrscheinlich auch ein regional begründetes missverständnis. den mit kartoffel und paprika ( da kommt aber auch noch speck, pilze und bohnen und viel mehr gemüse rein) nennen wir kesselgulasch und machen den eigentlich wirklich im kessel über dem offenen feuer